SONY ERICSSON XPERIA PLAY
Testbericht | Android
Sony Ericsson Xperia PLAYDas Xperia PLAY ist nicht nur ein adäquates Android-Mobiltelefon, sondern auch eine richtig gute portable Konsole. Nur bei der Spieleunterstützung happert's noch ein bisschen. Wenn man das Xperia Play zum ersten Mal aus der Schachtel holt, fällt einem zuerst auf, wie dick das Gerät erscheint. Zwar passt es ganz gut in die Hosentasche, im Vergleich zu einem modernen, dünnen Smartphone wie dem iPhone wirkt das Xperia Play aber wie Sammo Hung neben Donnie Yen. SoftwareNach dem Einschalten wird man von Google's Android-System begrüsst. Hier hat Sony Ericsson im Gegensatz zu anderen Android-Anbietern glücklicherweise nicht viel verhunzt. Der normale Android Market von Google ist installiert und bietet Zugriff auf alle Android-Apps. Zusätzlich bekommt man die PlayStation Suite. Startet man dieses Programm, so bekommt man ein Interface zu Gesicht, welches an die XrossMediaBar der PlayStation erinnert. HardwareHardware-mässig bietet das Xperia PLAY einen adäquaten single-core 1GHz-Snapdragon-Prozessor, einen ursprünglich von ATI entwickelten und nun von Qualcomm aufgekauft und hergestellten Adreno 205 Grafikprozessor, und 512 MB RAM. Alles nicht so high-end, aber gut genug. Der Touchscreen bietet eine Auflösung von 854 × 480 Pixeln, was für scharfe Grafik sorgt. Auflösungsmässig reicht das zwar nichts an's iPhone 4, die einzelnen Pixel sind aber deutlich kleiner als beispielsweise beim 3D-Screen vom 3DS. (Interessant sind hier nebenbei bemerkt auch die "hohen" Pixel vom 3DS, da jedes Auge nur die Hälfte der Pixel zu sehen bekommt; die Zeilen werden abwechslungsweise an das linke und an das rechte Auge geschickt.) Was das Xperia PLAY aber auszeichnet, und das "PLAY" im Namen erklärt, ist das herausziehbare Gamepad. Wo bei anderen Mobiltelefonen eine Tastatur erscheint, kommt beim PLAY ein D-Pad, vier Buttons, und ein Touch-Panel zum Vorschein. D-Pad und Buttons haben einen recht kurzen Druckweg, was sie im Vergleich zu einem richtigen Gamepad etwas weniger bequem macht. Trotzdem funktionieren sie aber wirklich gut, und sind um Lichtjahre besser als alle virtuellen Knöpfe auf einem Touchscreen. Weniger überzeugend ist das Touch-Panel (auf dem Foto unten in der Mitte zu sehen), das wohl als Ersatz für Analog-Sticks gedacht war. Dafür taugt es aber nicht, und wir haben es schnell wieder aufgegeben, Spiele damit zu steuern. GamesHier kommen wir zum Hauptproblem vom Xperia PLAY. Android kann zwar mit einer grossen Auswahl an Games dienen, viele unterstützen aber die Hardware-Buttons vom PLAY nicht. Sogar einige der auf unserem Demo-Gerät vorinstallierten Spiele sind nur mit Touchscreen zu bedienen. Da stellt sich dann schon die Frage, ob sich diese Situation in Zukunft noch bessern wird, oder ob PLAY-Besitzer die meisten Games mit dem Touchscreen spielen müssen. Hier wird wohl der Markt eine entscheidende Rolle spielen: werden mehr PLAY-Handys verkauft, so wird es auch bessere Spiele-Unterstützung geben. Andere Hardware-Anbieter werden nachziehen, und das Ganze erhält einen zusätzlichen Antrieb. Sony hat eine Liste von Spielen, die PLAY-Zertifiziert sind. Aktuell sind knapp 60 Spiele aufgelistet. Ob euch das genug ist, müsst ihr selbst entscheiden. Darunter sind zwar richtig coole Games wie "They Need To Be Fed", aber das exklusive Kracher-Game, welches dieses Gerät zu einem Must-Have macht, fehlt definitiv. FazitFür uns Core-Gamer steht womöglich eine schlechte Zeit vor der Tür. Touchscreen-Geräte wie das iPhone werden immer populärer; Nintendos neues portables Spiele-Gerät, der 3DS, verkauft sich dagegen unter den Erwartungen. Ob Nintendo das Blatt noch wenden kann, oder ob Sonys Vita ein grösserer Erfolg wird, steht noch in den Sternen. Damit ist es gut möglich, dass Mobiltelefone bald die einzige ernstzunehmende portable "Konsole" sind. Leider ist es aber eine Tatsache, dass viele Games auf den Touchscreen-Geräten nicht gut funktionieren. Wer ein Spiel wie New Super Mario Bros. spielen möchte, der benötigt ein Steuerkreuz und echte Tasten. Wir sollten also hoffen, dass das Xperia PLAY genug erfolgreich wird, dass Spiele-Hersteller es unterstützen, und andere Hardware-Hersteller ebenfalls ähnliche Geräte auf den Markt bringen. Wie Chris Pruett, Entwickler vom Android-Game Replica Island, schreibt:
Das gilt auch für uns. Wenn wir auch in einer Mobiltelefon-Gaming-Zukunft noch Spiele wie Sonic oder Mario wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass Geräte wie das Xperia PLAY einen Markt finden. Wir bedanken uns bei Sony Ericsson für die freundliche Bereitstellung eines Xperia PLAY Mobiltelefons zu Testzwecken. Positiv
Akzeptable Performance, Android-basiert, ein "echtes" Steuerkreuz und Knöpfe, guter Bildschirm, ist ein Mobiltelefon und eine portable Konsole in einem Gerät Negativ
Etwas dick, Spiele-Unterstützung dürfte besser sein
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