JOURNEY
Testbericht | PS3
JOURNEYDer Sand glitzert, Dunst gleitet dahin. Die gleissende Sonne am Himmel brennt hinunter auf das mystische Land im hellen Licht. Der Himmel — getränkt in ein dumpfes Blau — erstreckt sich über von Wind und Wetter abgeschliffenen ruinen. In der Ferne lockt ein leuchtender Berg, welcher jeden Reisenden in den Bann schlägt. Ein göttlicher Bote macht sich auf, die Welt wiederzubeleben. Aus dem staubigen Schlummer zu wecken. Was folgt, ist eine Reise voller Magie und Anmut, der man sich nur schwer entziehen kann. Der GötterboteEs war einmal ein geheimnisvolles Wesen mit leuchenden Augen sternengleich, gehüllt in dunkelrotes Gewand. Eine Schleife hing dem Boten über den Rücken, mit Runen versehen und mächtiger Kraft. Schwach zu Beginn, kaum fähig sich vom Boden zu erheben, auf einer weiten Reise in ungewisse Gestade. Der neuste Wurfe von thatgamecompany vermag auf Anhiebe zu überzeugen. Die Geschichte bleibt trotz augenfälliger Klarheit poetisch frei von Clichés oder herkömmlichen Mustern. Die Bühne erlaubt jedem geneigten Spieler, sich selbst eine Vorstellung davon zu bilden, wer oder was die Hauptfigur eigentlich ist. Gemessen an den Begegnungen mit den Gott-ähnlichen Wesen im Verlauf der Reise, könnte man den roten Mann (oder Frau?) für eine Art Gesandten oder Propheten halten. Freiheit für das LandWenn man die Aufgaben im Spiel betrachtet, müsste man den Götterboten — wie ich das Spielcharakterwesen getauft habe — als «Zettelbefreier» bezeichnen. Die Machart erinnert in mancherlei Hinsicht an «Flower», einem älteren und ebenso genialen Wurf des Studios. Man hat eine sehr begrenzte Möglichkeit zur Interaktion. Den Götterboten bewegen, schweben, gleiten, Aktivierungszauber sprechen. Kamera bewegen. Das war's dann auch schon. Mehr braucht das Spiel aber auch nicht, denn die einfachen Rätsel und Geschicklichkeitspassagen verlassen sich voll und ganz auf den Spass am Entdecken. Selten in den letzten Jahren habe ich die Welt eines Games mit ähnlich verwunderten und bezauberter Stimmung erkundet wie diejenige von JOURNEY. Dazu trägt neben dem tollen Soundtrack insbesondere die fantastische Präsentation viel bei. Von einer Sekunde auf die andere wird die gesamte Umgebung in orange, in rot oder auch in intensive Blautöne getaucht. Mehr als einmal habe ich meinen Augen kaum getraut ob soviel an Lächerlichkeit grenzender Schönheit. Und dies trotz der Tatsache, dass sich das Game mehr oder weniger in Wüstenlandschaften und Ruinen und darunterliegenden Katakomben abspielt. Das Spiel kommt ohne Lebensanzeige oder nennenswerte Gegner aus. Wie es der Titel schon sagt, handelt es sich hier eher um eine Art digitale Reise in eine mystisches Land als um ein klassisches Videospiel mit Levels, Punkten, Items und Was-weiss-ich-was. Es kommt vor, dass einem Gefahren begegnen, vor denen man flüchten muss. Ist man dabei nicht ausreichend schnell, verliert man einen Teil der eingesammelten leuchtenden Runen, welche die Mächtigkeit der eigenen Schwebefertigkeit bestimmen. Ärgerlich, wenn man einen Teil davon verliert, aber niemals frustrierend, da es nicht spielentscheidend ist. Wer mag, darf die Reise gemeinsam mit Online-Freunden antreten. Filmreife poetisch-magische Momente sind garantiert. FazitFür einmal fällt das Urteil kurz aus: Wer eine PlayStation 3 zuhause stehen hat, muss sich diesen Titel einfach holen. Wer es nicht tut, ist selber schuld. Journey ist ab sofort im PlayStation Store erhältlich. Wir bedanken uns bei PlayStation Schweiz für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken. Journey
Positiv
Fantastische Präsentation in Bild und Ton, filmreife Grafik, elegantes Design, reduziertes und doch packendes Spielprinzip, anmutige Spielfiguren und wunderschöne Umgebungen, einfache Bedienung, stimmig von A bis Z Negativ
Etwas kurz geraten
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