RESIDENT EVIL - THE MERCENARIES 3D
Testbericht | 3DS

Resident Evil - The Mercenaries 3D

vor 13 Jahren von DN, Aktualisiert: vor 13 Jahren

Natürlich — lange konnte das nicht dauern: Capcom wagt mit RE den Sprung auf Nintendos neustes Schmuckstück. Die Präsentation ist überaus flüssig und hübsch, die Controls sitzen weitgehend — und doch entsteht ein wenig der Eindruck eines Testlaufs. Wer einen Vorgeschmack auf richtige RE-Qualitäten sucht, erhält mit der beigelegten Kurz-Demo zu «Revelations» zumindest die Zuversicht auf ein «richtiges» Resident Evil im nächsten Jahr.


Es war einmal...

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... gar keine Story — für dieses Mal. Darum lässt sich darüber auch keine grossartige Rede halten, «Mercenaries» hat schlichtweg keine Geschichte. Das Spiel mutet an wie ein Mix aus Tutorial, Techdemo und Arcade-Shooter mit Zeitlimits. Zusammengemischt aus Schauplätzen und Gegnern des vierten und fünften Teils der Serie, liegt hier das Gewicht klar auf dem Bestehen von Prüfungen, und nicht im Erkunden von düsteren Schauplätzen mit hohem Spannungsfaktor. Man kämpft sich von Level zu Level, unter der Bedingung dass man die Mindestanforderungen erfüllt, und kann sich nach und nach mit neuer Ausrüstung und freigeschalteten Charakteren (gesamthaft deren 8) voranwuchten. Gegenstände, Waffen und Skills gibt es zuhauf, aber einen erzählerischen Rahmen — zumindest einen minimalen — gibt es nicht.

Von Beginn weg spielbar sind Jill Valentine, Chris Redfield und HUNK. Die Charakteren haben alle ihre Spezialattacken, besonderen Fertigkeiten und Ausrüstungsgegenstände.

Metzgerrunden alleine oder zu zweit

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Spielen darf man die Bewährungsproben alleine oder zu zweit. Der Kooperativ-Modus funktioniert mit einer direkten WiFi-Verbindung mit einem zweiten 3DS im selben Raum, oder via Online. Die beste Variante, das Spiel zu spielen, ist sicherlich zu zweit im selben Raum. Es kommt dabei ein wenig das nostalgische Spielhallen-Feeling auf, wenn man zu zweit versucht die Heerscharen von Gegnern niederzuringen.

Das Spiel funktioniert wie jeder andere 3rd-Person-Shooter: Rumlaufen, Zielen, Niedermähen. Einige Spezialangriffe und eine wählbare Egoperspektive für das Ballern peppen das Ganze etwas auf, aber irgendwie fehlt nach ein paar Levels doch etwas die Motivation.

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Gut integriert und mit etwas Übung gut meisterbar ist die Zielmechanik. Man höre und staune, man darf sich sogar bewegen während dem Zielen. Der Fixpunkt bleibt dabei zwar gleich, aber immerhin ist so seitwärtsgerichtetes Ausweichen im Bereich des Möglichen.

Alleine macht das Spiel eh nur halbwegs Spass. Wer sich in einem Intensiv-Kurs auf den ersten «richtigen» RE-Titel mit dem Beinamen «Revelations» vorbereiten möchte, dem kann «Mercenaries» nicht schaden. Für die Proben habt ihr aber aber mehr als ausreichend Zeit, «Revelations» wird wohl erst im April 2012 erscheinen.

Es schaut gut aus für Chris Redfield und Co.

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Ein sehr erfreuliches Feature am ersten Resident Evil für den 3DS ist die ganze Präsentation. Selten gab es derart hübsche, detailierte Welten zu bestaunen auf einem portablen Titel. Die Framerate ist konstant hoch. Die Hafenareale, Basare, Lagerhallen — um nur ein paar zu nennen — schauen toll aus. Für Atmosphäre ist also gesorgt, bloss leider halt eingebettet in einen komplett wert- sprich Hintergrund-freien Spielablauf.

Die Gegner und Charaktermodelle sind toll animiert, bewegen sich flüssig und verfügen ebenfalls über massenhaft feine Details.

Was die 3D-Grafik angeht, gibt es Vorbehalte. Das Antialiasing wird merklich schlechter, wenn 3D eingeschaltet ist. Möchte man also die volle Grafikpracht des Titels geniessen, lohnt es sich den Regler auf Null zu stellen. Abgesehen davon ermüdet das Spielen in 3D deutlich stärker als ohne, und ist daher nur für kurze Zeitintervalle zu empfehlen.

Resident Evil Revelations Preview Version

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Hatte Capcom am Schluss vielleicht doch ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen dem «Resident-Evil-Light»? Nun ja, jedenfalls nett von den Japanern die Gamer mit einem Zückerchen einer Pre-Alpha-Version des kommenden RE-Abenteuers zu verwöhnen. Der spielbare Abschnitt ist zwar relativ kurz, aber man bekommt einen guten Eindruck davon, wie sich das fertige Produkt «anfühlen» wird.

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Die Handlung spielt auf einem Kreuzfahrtschiff, an dessen Decks sich einiges zum Unguten gewendet hat. Die Gänge und schweren Türen des Stahlkolosses kommen bereits in dieser frühen Fassung, die auch an der E3 gezeigt wurde, auf jeden Fall super rüber. Wir sind auf jeden Fall schonmal gespannt auf die fertige Ausgabe des Spiels im Frühjahr 2012.

Fazit

Die Geldmaschine aka Resident Evil-Spieleserie bekommt damit ebenfalls ihre Premiere auf dem 3DS und ist auch ganz gut gelungen.

Falls du allerdings ein Resident Evil im Sinne eines Horror Survival Games suchst, bist du hier falsch. «Mercenaries» ist ein Arcade-Shooter, und somit leider nur für eingefleischte Fans der Serie zu empfehlen — und das auch nur für die Action-Anbeter.

Ein wirklich nerviger Umstand ist ebenfalls nicht unter den Tisch zu wischen: Der Spielstand auf dem Spiel-Chip lässt sich nicht mehr verändern. Wer sich Resident Evil - Mercenaries aus zweiter Hand ergattert, wird also damit leben müssen, dass sich die Spielstände nicht zurücksetzen lassen.

Wir bedanken uns bei Nintendo / Capcom für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken.


judgementbox
Resident Evil - The Mercenaries
Positiv

Geniale Präsentation, flüssiges Gameplay, gute Framerate, viele Details, zahlreiche Optionen und Ausbaumöglichkeiten bei Charakteren und Fertigkeiten, Preview-Version für Revelations mit auf dem Chip, Kooperativmodus macht Spass — besonders im selben Raum

Negativ

Keine Story (damit meinen wir nicht «wenig» — sondern KEINERLEI Storyelemente whatsoever), mehr Arcade-Geballer als ein «echter» Resident Evil-Titel, Langzeitmotivation fraglich, Spielstand nicht überschreibbar

Alleine spielen: Nur für Fans.
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Sehr gut!
Mit Freunden im Internet spielen: Nur für Fans.
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Resident Evil - The Mercenaries
Erhältlich für Nintendo 3DS
Von Capcom (Developer, Publisher)