UNIT 13
Testbericht | Vita

Unit 13

vor 12 Jahren von DN, Aktualisiert: vor 12 Jahren

Zipper Interactive hat sich mit den Socom-Games und dem Massive-Multiplayer-Shooter «MAG» für die PlayStation 3 einen Namen gemacht. Nun bringt das US-Team einen ersten Militär-Shooter auf die PlayStation Vita und beweist damit zwei Dinge. Erstens: Die Controls der Vita eignen sich hervorragend für einen (3rd-)Person Shooter, wenn sie gut optimiert werden. Und zweitens: Die Handlung und das Setting ihrer Spiele sind dem Entwicklerteam aus Redmond so Wurst wie eh und je.


Fire Team Bravo

Du bist — vorausgesetzt du absolvierst erfolgreich die Tutorialmission in Form einer Art Hindernisparcours — das neuste Mitglied der Spezialeinheit namens «Unit 13». Du kriegst auch gleich einen Übernahmen, der auf «Animal»Â lautet. Schliesslich bist du (zumindest in dem Moment) der Commando-Mann für bullige Schiessereien. Die Identifikation mit den einzelnen Kriegern der Unit 13 bleibt jedoch äusserst oberflächlich, da man für jede Mission wieder jemand anderen auswählt, um leichter an's Ziel zu gelangen. Das Team besteht nämlich aus allerhand Spezialisten. Ein Mann für's Grobe, ein Infiltrator mit leisen Sohlen, ein Attentäter, ein Sturmsoldat, ein Schwere-Waffen-Spez und ein Techniker. Klassische Aufstellung also. Ein paar Einblicke bietet dieses Feature-Video:

Die Story ist also quasi nicht existent. Der Single-Player-Modus bietet 36 Missionen, welche unterschiedlich aufgestellt sind. Mehr dazu in unseren Ausführungen über das...

Gameplay mit coolem Flow und wenig Zusammenhang

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Die Missionen im Verlauf des Spiels lassen sich in fünf Sorten aufteilen:

  • Action: Es darf geballert werden bis die Wände wackeln. Es gibt meist mehrere Missionsziele zu erreichen (Schalter, Dokumente, etc.), und dazwischen alle bösen stereotypen Terroristen umzunieten.

  • Zeitlimit: Eine Reihe von Missionszielen müssen innerhalb einer bestimmten Zeit erreicht werden. Das erfolgreiche Absolvieren von Teilzielen beschert dir einen Zeitbonus.

  • Covert Ops: Für das Gelingen dieser Missionen ist es unabdingbar, dass du unerkannt bleibst. Wird ein Alarm ausgelöst, ist fertig lustig.

  • Elite: Für die Erreichung der Missionsziele ist nur ein Lebensenergie-Meter verfügbar, das heisst deine Spielfigur regeneriert sich nicht automatisch.

  • High Value Target: In diesen besonders anspruchsvollen Missionen ist das Ziel meist ein schwer gepanzertes oder sonstwie schwer zugängliches Ziel.

Neben den unterschiedlichen Missionstypen stehen dir wie bereits angesprochen die verschiedenen Spezialisten frei zur Wahl. Mit steigender Erfahrung — je einwandfreier man eine Mission absolviert, je mehr Punkte regnet es — werden zusätzliche Ausrüstungs- und Waffenoptionen freigeschaltet.

Der eigentliche Spielablauf von Unit 13 bietet im Kern nichts Neues. Leider. Man darf in Deckung gehen, blind feuern aus dem Versteck, sprinten, über hüfthohe Hindernisse springen, Granaten werfen und Detektoren sowie Kameras oder Minen ausschalten. Spielt man alleine, also nicht mit einem Freund über WiFi im Kooperativmodus — welcher übrigens sehr zu empfehlen ist — ist man alleine im Gefechte unterwegs. Keine KI-gesteuerten Kumpels an der Seite oder sonstige Assistenz zu vermelden.

Positiv fällt die gelungene und präzise Steuerung auf, was einer meiner Hauptbedenken hinsichtlich dieses Titels war. Die kontextbasierten Optionen, welche per Touchscreen angesteuert werden, funktionieren tadellos. Und was noch wichtiger ist: Die Basis-Steuerung per Thumbsticks macht richtig Laune. Was das angeht hat Zipper den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen.

Müssen Launchtitel auch Grafikwunder sein?

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Die Frage stellt sich angesichts der eher enttäuschenden Optik von Unit 13. Die Grafik ist nicht per se schlecht, aber wenn man vor wenigen Minuten WipeOut oder Uncharted auf der Vita gezockt hat, und dann Unit 13 einlegt, ist der abfallende Unterschied in der Präsentation mehr als augenfällig. Die Auflösung ist nicht besonders hoch, das Antialiasing inexistent und die Texturen sind vielerorts etwas matschig.

Auch die Lichteffekte vermögen nicht zu überzeugen. Die Schatten sind klotzig, die Umgebungslichter wenig komplex. Es entsteht der Eindruck, dass Zipper den Titel wesentlich früher zur Tür rausbugsieren musste als ihnen lieb war. Die Framerate ist zwar okay, das Gameplay und die Controls kommen flott daher, aber in Sachen Substanz und Präsentation haben wir es hier nicht mit einem Vorzeige-Game zu tun.

Fazit

Die Controls sitzen gut, die Gefechte sind ordentlich in Szene gesetzt, aber die fehlende Handlung und die unterdurchschnittliche Präsentation trüben ein wenig den Gesamteindruck. Wer mit den Abstrichen leben kann, der greife zu.

Wer gerne mit Freunden taktische Shooter spielt, ist mit Unit 13 sehr gut bedient. Wer ein wirklich gutes 3rd-Person-Abenteuer erleben möchte, hole sich Uncharted - Golden Abyss,welches sich in Sachen Controls durchaus eine Scheibe von Unit 13 abschneiden könnte. Wir sind jedenfalls gespannt, was die nächsten Monate noch an Shootern und Actiongames für die Vita bereithalten.

Wir bedanken uns bei PlayStation Schweiz für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken.


judgementbox
Unit 13
Positiv

Knackige Controls, viele Waffen- und Spezialistenoptionen, geniale Kontextmenüs, snackartige Schiessereien ohne grossen Anspruch

Negativ

Story nicht existent — die wenigen Fragmente überschwappen mit lahmen Clichés, wenig zusammenhängende Action, keine durchgehende Handlung, Grafik nicht ganz auf Höhe der besten Vita-Launch-Titel, kaum zerstörbare Umgebungen, KI der Gegner nicht gerade berauschend

Alleine spielen: Nur für Fans.
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Sehr gut!
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Unit 13
Erhältlich für PlayStation Vita
Von Sony (Developer, Publisher)