SOCOM 4 - SPECIAL FORCES
Testbericht | PS3

Socom 4 - Special Forces

vor 13 Jahren von DN, Aktualisiert: vor 13 Jahren

Taktik-Shooter sind nicht gerade Massenware auf Konsolen. Seit Ghost Recon - Advanced Warfighter 2 war nicht mehr viel los in dem Genre. Das will Sony nun zumindest bei der PlayStation 3 ändern und lanciert einen gelungenen Actiontitel mit vielen Spieloptionen und ordentlich Dampf unter der Hube.


Socom 4 - Special Forces special limited press kit

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Ein Luftkissen? Oder etwa eine aufprallsichere Verpackung für Bonbons? Keineswegs!

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Das Los hat entschieden. Das Spezialpacket geht an Adrian Jäggi in Zürich. Wir gratulieren!


Malaysia im Aufruhr

Die Meeres-Transitwege sind von Rebellen blockiert, die Städte brennen, überall ist Gewehrfeuer zu hören. Die US-Botschaft wurde evakuiert, das Personal mit Black Hawk-Helikoptern ausgeflogen. Ein Flugzeugträger der NATO wird zerstört und die lokalen Friedenstruppen ziehen sich von übermächtigen Gegnern gejagt an allen Gefechtsfronten zurück.

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Das Alles schreit nach einem knallharten Typen der Special Forces, Commander Cullen Grey, der zusammen mit seinem Team für die gezielte Niederschlagung der Rebellion, die Befreiung der Seewege und die Verhaftung des Anführers der Aufständischen sorgen soll. Doch so einfach getan ist das Gesagte nicht. Allerhand Widerstände und heikle Situationen stellen sich dir und deinem vierköpfigen Team in den Weg.

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Die Missionen haben sehr abwechslungsreiche Settings, darunter Städte bei Tag und bei Nacht, düstere Armenviertel, Dschungelsiedlungen, ein grosser Frachthafen und viele mehr. Die Präsentation ist toll gelungen, manche Situationen erinnern durch die verwandte 3rd-Person-Sicht ein wenig an Uncharted. Das kann auch daran liegen, dass euer Hauptcharakter Nathan Drakes älterer Bruder sein könnte. Auch die Teammitglieder entsprechen in Art und Verhalten herkömmlichen Actiongames, wobei zu sagen ist dass die koreanische Soldatin Park Yoon-Hee mit dem Codenamen «45», den sie überhaupt nicht gern hört, sicherlich ein Highlight darstellt und für etwas mehr Schmiss sorgt als all die breitköpfigen Rambos die man mittlerweile kennt.

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Die Story an sich entfaltet sich in gewohnter Hollywood-Pop-Corn-Kino-Manier und fällt weder besonders auf noch ab. Einige politisch fragwürdige Szenen können das eine oder andere Stirnrunzeln erzeugen, so wird beispielsweise an einer Stelle der Handlung kurzerhand ein ganzes Tal geflutet, um die Rebellen zu vertreiben. Tausende von zivilen Opfern inklusive. Da hätte man sich vielleicht eine Weichenhandlung gewünscht, wo man statt der Flutung auch auf Umwegen ohne viele unschuldige Tote das Ziel erreichbar hätte machen können. Diese Stelle fällt etwas aus dem Rahmen und wirkt irgendwie unnötig rigoros und rücksichtslos. Spezialeinheiten hätten da sicherlich anders gehandelt.

Ansonsten ist der Verlauf und die grosse Abwechslung in den Missions-Settings gut gelungen und hält einen auf Trab.

Taktiken, Teams und Todeszonen

Unterwegs in Südostasien bist du mit gesamthaft vier Mitkämpfern, aufgeteilt in zwei Teams. Team Blau besteht aus zwei australischen Klopfbolzen, die sich eher für Kopf-durch-die-Wand-Aktionen eignen. Team Gelb setzt sich aus «45», der südkoreanischen 707th Special Missions Battalion Angehörigen und Aufklärungsspezialistin, mit der ihr auch die eine oder andere Stealth-Einzelmission spielt, und einem ihrer Landes-Genossen. Team Gelb eignet sich für lautlose Kills und verdecktes Agieren. Dazu kommt natürlich der Commander, den der Spieler steuert, und der je nach Bewaffnung und Vorliebe eher «blau» oder «gelb» agieren kann.

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Die taktischen Kombinationen, die sich aus der Zusammensetzung eurer Truppe ergeben, sind äusserst vielfältig und spannend. Es lassen sich auf einfach Weise Befehle erteilen, um die Teams zu positionieren, oder ein Ziel für sie festzulegen. Die Einfachheit und Pragmatik, die in diesen Mechanismen steckt, überzeugt voll und ganz. Die Teammembers verhalten sich auch einigermassen clever, soweit man das eben verlangen kann, und haben nicht zu viel Gewicht. Wenn der Spieler selbst also schläft oder sich ungeschickt verhält, bzw. zuwenige Gegner erledigt, rächt sich das bald in Form von verwundeten Mitstreitern. Diese können sich gegenseitig heilen, oder der Spieler selbst übernimmt diese Aufgabe, aber schnell kann eine Kampfsituation dadurch kippen. Es lohnt sich also darauf zu schauen, möglichst wenige «Verluste» zu erleiden.

Auch die Gegner sind nicht aus Pappe, und legen bemerkenswerte Flankierfähigkeiten an den Tag. Es ist absolut Pflicht, das eigene Vorgehen gut zu planen und taktisch geschickt vorzugehen. Wer blindlings ins Gefecht rennt, wird bereits in der ersten Mission, die wir bereits einmal mit einem Hands-On im PlayStation Studio angespielt haben, steckenbleiben.

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Die klassische Steuerung mit Gamepad ist sehr reaktionsschnell und knackig. Wer gerne mit Move spielen möchte, hat damit sicherlich auch eine solide Option. Getestet haben wir beides, vorgezogen die klassische Variante.

Items und Kanonen satt

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Speziell hervorzuheben gilt es die reichhalten Optionen für Waffen, Granaten und Kits, die man vor jeder Mission auswählen kann. Die Waffengattungen sind reichhaltig und jeder Spieler kann sich nach Gusto mit schweren Maschinengewehren, Snipergewehren oder was das Herz begehrt bestücken. Da die Kategorien für Primär- und Sekundärwaffe nicht limitiert sind, kann man auch mit Snipergewehr und beispielsweise einem Sturmgewehr auf Rebellenjagd gehen. Die Waffen sind natürlich echten Modellen nachempfunden, was dem ganzen einen authentischen Groove verpasst.

Jede Waffe verfügt über ein Profil an Schaden, Feuerrate etc. und lässt sich mit Add-Ons aufpimpen. Es lohnt sich im Übrigen auf dem Schlachtfeld die Waffen der Gegner einzusammeln, da diese so auch im Depot zur Verfügung stehen später. Etwas nervig ist die Tatsache, dass das Spiel keine Sets speichert, und man bei Vorliebe für alternative Startwaffen so immer wieder von neuem auswählen muss.

Spannend integriert ist das Erfahrungs-System. So gewinnt nicht der Spielcharakter Erfahrung, sondern er gewinnt Erfahrung mit einer bestimmten Waffe, wenn man sie häufig einsetzt. So erhält man für seine Vorzugs-Bewaffnung obendrauf auch noch einen netten Bonus in Form von höheren Fertigkeiten. Ein sinnvolles Konzept, von dem sich einige Konkurrenz-Shooter ein grosses Stück abschneiden könnten.

Multiplayer - Schlachtfelder und Feuerschutz

Socom 4 SF kommt mit einem umfangreichen Angebot an Online-Battles. Zum einen darf man sich mit bis zu vier Freunden durch komplett personalisierbare Gefechte gegen KI-Gegner wälzen. Aus sechs Karten können nach Lust und Laune Durchgänge zusammengestellt und absolviert werden. Die Schwierigkeit und das Gegneraufkommen lässt sich natürlich ebenfalls regulieren und sorgt je nach Vorliebe für äusserst harte Fights. Kann man bei harmlosen Einstellungen noch wie in jedem x-beliebigen Shooter rumrennen und wüten, fordert der Kampf gegen Elitetruppen hochpräzise Zusammenarbeit. Wie im Singleplayer-Modus ist es unmöglich einen auf Rambo zu machen und damit durchzukommen. Hier haben die Leute von Zipper den Nagel auf den Kopf getroffen.

Wer sich lieber in Online-Arenen begibt um Ruhm und Ehre zu ergattern, hat eine steile Lernkurve vor sich. Die Profis machen Anfänger wie selten in anderen Multiplayer-Modes komplett zur Schnecke. Der Einstieg gelingt nicht ganz so flüssig, es braucht schon ein bisschen Nerven wenn man hier dranbleiben will. Ohne ein cleveres Bewegen durch die Levels und bedachtes Aufsuchen von Deckung kommt man nirgends hin. In High-Speed durchs Level rennen und Kills einsammeln à la Call Of Duty gibts hier definitiv nicht. Die Karten sind auch nicht einsteigerfreundlich klein gehalten, sondern erstrecken sich wie im Single-Player über grosse Gebiete. Hilft also alles nix, ausser üben, üben und nochmals üben. Und sterben. Und sterben. Aber irgendwann bekommt man den Dreh raus, holt sich Waffen-Upgrades und vielleicht sogar den einen oder anderen Air-Strike für drei aufeinanderfolgende Kills. Die Spielmodi bewegen sich in gewohnten Rahmen, zumindest da heisst es nicht alles nochmals von der Hacke auf lernen.

Fazit

Für Fans von Taktik-Shootern ist die Welt nicht gerecht — wer auf dieses Genre steht und eine PlayStation 3 zuhause hat, kommt um Socom 4 nicht herum.

Solide Controls, spannende Gefechte und tonnenweise Waffen zum Mitschleppen machen Sonys exklusiven NATO-Bomber zum Schmankerl für Hobby-Soldaten.

Die Multiplayer-Co-Op und Battle-Modi bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. Besonders die Gefechte gegen Online-Gegner dürften Fans wochenlang auf Trab halten.

Wir bedanken uns bei PlayStation Schweiz für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken.


judgementbox
Socom 4: Special Forces
Positiv

Solide Präsentation mit durchwegs hoher Framerate, viele Mods und Waffen zur Auswahl, guter Grad an Zerstörbarkeit der Umgebung, flüssige Teamcontrols

Negativ

Keine Waffenpresets speicherbar, Story nicht gerade der Oberhammer

Alleine spielen: Sehr gut!
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Sehr gut!
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Socom 4: Special Forces
Erhältlich für PlayStation 3
Von Sony (Publisher), Zipper Interactive (Developer)