DARK SOULS Dark SoulsDer Überraschungshit aus dem Hause From Software namens «Demon's Souls» schlug letzten Winter ein wie eine Bombe, wie ihr in unserem Test nachlesen könnt. Erreicht der Nachfolger die Einzigartigkeit des Originals? Die Entwickler haben uns an der Gamescom verkündet, dass Dark Souls noch schwieriger wird als der Vorgänger, was unglaublich klang. Aber leider — oder zum Glück, je nach Hang zum Masochismus — haben die Jungs aus Japan ihr Versprechen eingelöst. Und wie! Darum für einmal ein Einstieg mit poetischer Note: Ode an die Dunklen Seelen«Mit Verzweiflung und Schrecken; erbärmlich im Staube und Blut; manch Krieger wird verrecken; tausendfach stechender Schmerz; d'rum seid auf der Hut; auf dass nie zerbreche euer Herz; * Dunkle Schatten krallen und fallen; mit euch und um euch elendes Leid; mannigfacher Tod in schwarzen Hallen; dünn ist euer Seelenkleid; * Verzweiflung und Marter; so arg und fein; kalte Verliesse mit zarter; und gar ew'ger Pein» Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, was man über das Spiel wissen muss. Ihr wollt noch etwas mehr erfahren? Bitteschön: Sisyphus im RitterlandDer Einstieg in das Spiel verläuft durch die obligate Klassenwahl. Diese ist als eine Art «Starterset» zu verstehen, denn unabhängig von eurer Basiswahl dürft ihr später frei nach Lust und Laune Werte verbessern und Fähigkeiten dazulernen. Rudimentäre Optionen für die Erscheinung eures Spielcharakters ergänzen den Speiseplan. Ich habe mich für einen Pyromanten entschieden, der mit der Grundausstattung eines Feuerballs über einen kleinen Startvorsprung verfügt. Im ersten Teil des Spiels habe ich konsequent an den Kampffertigkeiten geschraubt, plus natürlich an der Vitalität, da bekanntlich jeder — und ich meine damit JEDER — Lebenspunkt über die Gesundheit eures Nervenkostüms entscheiden kann. Die Hintergrundgeschichte des Spiels ist ganz ansprechend, aber im Game selbst bleibt davon nicht der Haufen übrig. Man ist auch ständig dermassen mit Überleben beschäftigt, dass man kaum an irgendwelche heroischen Grosstaten oder zu rettende Prinzessinnen denken mag. Mit einem Wort: Gaming pur! So dürfte sich wohl auch der eine oder andere Recke mitten in einem Getümmel mit Orks im Zentrum einer epischen Schlacht fühlen, viel bleibt da von Helden-Blabla nicht übrig. Nichts desto trotz: Das Ziel des Spiels ist es, die übermächtig gewordenen Halbgötter aka. Fürsten namens Nito der erste von den Toten, die Hexe von Zalitz, und ihre Kumpanen zu beseitigen. Das Alles in einem Zeitalter des ewigen Zwielichts, und umgeben von einem merkwürdigen dunklen Sog. Untote Ritter suchen das Land Heim, und schreien nach einem Befreier. Dazu müsst ihr aber erstmal wieder menschlich werden, denn — Oh Schreck! — zu Beginn des Spiels seid ihr genauso tot wie alle Zellennachbarn und die euch umgebende Festung. Da geht's also los: Als Untoter am Dahinrotten in einem verlassenen Kerker im Nirgendwo. Toll. Nett. Es gibt bestimmt schönere Arten zu Erwachen, und wenn das dem Leben nach dem Tod entsprechen soll, na dann mal Prost und Goodbye! Dann lieber schön langweilig am Leben bleiben und langweilige Jobs in langweiligen Bürotürmen erledigen. Das wollt ihr nicht? Hab ich's mir doch gedacht. Dann ab zum Game-Dealer und Dark Souls kaufen. Tausend Tode in 1001 FormHey, Hallo! Wie geht's denn so? Öfters kommt mal ein Drächelchen oder ein Giganto-Dämon unverhofft um die Ecke. Die neu im Spiel vorkommenden Leuchtfeuer als Quasi-Checkpoints erleichtern vordergründig das Vorankommen. Denkste. Nach jedem Rasten sind alle Gegner wieder da, und die Portionen im Heiltrank-Fläschchen reichen kaum je aus. Das bedeutet: Tod. Sterben ist integrer Bestandteil von Dark Souls. Sterben ist quasi Programm. Schön sterben, hässlich sterben, unverhofft sterben, langsam sterben, verbrennen, verbluten, verrecken. Alles wunderbar. Damit das etwas weniger häufig als sonst schon vorkommt, hier ein paar Tipps:
Schöner, aber nicht schönDark Souls hat im Vergleich zu Demon's Souls einen grossen Sprung gemacht in Sachen Präsentation. Der Sound ist nach wie vor minimalistisch und stimmig, die Grafik und die Designs der Monster und Charakteren haben viel dazugewonnen. Trotzdem gehört die Engine mit manchen Framerate-Einbrüchen (PS3) und den kruden Texturen sicherlich nicht zur Optik-Spitze. Wenn man einen Bossfight um zwei Haarbreit verliert, weil im ungelegensten Moment das Ruckeln einsetzt, nervt das sprichwörtlich gewaltig. Hervorzuheben gibt es in diesem Spiel natürlich auch den aussergewöhnlichen Multiplayermodus. Man darf Spieler (leider keine bestimmten, sondern zufällig auf dem gleichen Server angemeldete) mit ins Spiel holen, um gemeinsam zu metzgen. Andererseits darf man später via Phantom andere Spieler mitten in ihrer Pein angreifen und das Spiel für sie so noch schwerer machen. Das kann einem natürlich auch selbst passieren, was dem sonst schon schwierigen Spiel den ultimativen Controller-an-der-Wand-Zersplitter-Diplom verleiht. Hooommmm... Hoooommmm... schön auf 10 zählen. Ruhig bleiben. Argh! Auch dieses Mal — es hat seit Demon's Souls schon Tradition — gibt es wieder unsere Rubrik «Guter Rat ist gratis», und zwar mit dem Link zum (englischen) Dark Souls Wiki » FazitMit ein paar technischen Kapriolen weniger hätte hier ein Award dringelegen. Leider konnten wir die Versionen für 360 und PS3 nicht vergleichen, weswegen wir diesen Punktabzug vorläufig nur für Sony's Schwarze konstatieren. Der Sog der Dunklen Seelen ist schwer zu erklären. Man benötige unglaublichen Ehrgeiz, Geduld, ein starkes Nervenkostüm und ungebrochenen Willen, um sich durch die Gefilde des mysteriösen und geheimnisumwitterten Landes und seiner Verliesse zu schlagen. Festhalten muss jeder objektiv denkende Gamer jedoch folgendes: Es gibt kein Spiel, an das ich mich erinnern kann, welches in diesem Mass eine Spannung aufbaut, gemischt mit Zorn und ehrfürchtigem Respekt vor dem Beschreiten der nächsten Ecke eines unbekannten Levels, weil man nie weiss, welchen grässlichen Tod der Spielfigur man als nächstes mitansehen muss. Wir bedanken uns bei Namco Bandai für die freundliche Bereitstellung einer Vollversionen zu Testzwecken. Getestet haben wir die Ausgabe für PlayStation 3.
Dark Souls
Positiv
Einzigartiges Spielerlebnis, Intensität unerreicht, sinnvolle Charakterlevels, spannende Entdeckungsreise voller spürbarer Aussichtslosigkeit trotz fehlender Story im herkömmlichen Sinn, geniales Kampsystem mit feingliedrigem Timing, schöne Idee mit dem Hinterlassen von Botschaften im Level für andere Spieler mit Gnade oder Tücke Negativ
Einige technische Schwierigkeiten meist im dümmsten Moment (ungenaue Kollisionsabfrage führt manchmal zu Treffern von Gegnern durch Mauern hindurch, Ruckler bei Bossfights oder Gegnerüberzahl), etwas eintöniger Look, Inventar umständlich
Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.
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Erhältlich für PlayStation 3, Xbox 360 Von From Software (Developer), Namco Bandai (Publisher) TESTBERICHTE Die schärfsten Kopfhörer der WeltGran Turismo 7 (PS4)Google Stadia: Ein holistisches Review (Android, PC)Playerunknown's Battlegrounds PUBG (PC, Xbox One)[Updated] Destiny 2 (PS4, PC, Xbox One)Metroid: Samus Returns (3DS)Mario + Rabbids: Kingdom Battle (Switch)Thimbleweed Park (Mac, PC, Xbox One)Nintendo Switch: Das Review (Switch)Horizon — Zero Dawn (PS4) MEINUNGEN Das Problem mit Destiny 2 (PS4, PC, Xbox One)Weshalb wir Forza 7 nicht reviewen (PC, Xbox One)PS4 VR-Games, nach Übelkeitsfaktor bewertet (PS4)Shenmue 3 und unrealistische Kickstarter-Budgets (DC, PS4, PC)Couch-Gaming: Was spielen, wenn Freunde zu Besuch sind? (Mac, PS3, PS4, Wii U, PC, Xbox 360, Xbox One)Ein Plädoyer für Batterien (PS3, PS4, Wii, Wii U, Xbox 360, Xbox One)Super Smash Bros bald auf 3DS, Wii UNintendo bringt 3DS mit zweitem Analog-Stick (3DS, Wii U)Windows-Spiele auf dem Mac mit Steam Streaming (Mac, PC)Neue Studie zu Gewalt und Videogames |