ALIENS: INFESTATION
Testbericht | DS
Aliens: InfestationMetroid ist ja eine Spiele-Reihe, die durchaus den einen oder anderen Einfluss von den Alien-Filmen abbekommen hat. Nun revanchiert sich WayForward, und macht ein Aliens-Spiel, welches sich komplett am Metroid-Prinzip orientiert. Und das funktioniert. Wie üblich trifft unser koloniales Militärschiff auf ein anscheinend verlassenes Raumschiff. Und natürlich wird sofort eine Einheit Marines losgeschickt, um das Raumschiff zu erforschen. Und natürlich geht sehr bald so einiges schief. Obwohl unsere Einheit aus vier Soldaten besteht, wählt man jeweils nur einen davon aus, und steuert ihn durch das mehr oder verlassene Schiff. Dabei trifft man zunächst nur auf Roboter, die recht einfach ausser Gefecht gesetzt werden können. Nach etwa einem Viertel des Spiels geht dann aber der HR Giger los, und man trifft auf die ersten Aliens. Alle üblichen Aliens sind vertreter; von den Zweibeinern über die Facehuggers bis zu den noch ungeschlüpften Pods. Und ja, es ist wohl ken zu grosser Spoiler, wenn hier verraten wird, dass durchaus auch mal ein Aliens aus einem Brustkorb hüpfen kann. Je weiter man in das Raumschiff vordringt, desto mehr verändert sich die Umgebung von Stahl zu Schleim. Wie in Metroidvania-Games üblich ist zu Beginn nur ein kleiner Bereich des Raumschiffes zugänglich. Die meisten Bereiche sind verschlossen oder versperrt. Leider gewinnt man hier den Zugang zu diesen Bereichen nicht, indem man — wie in Metroid, Castlevania oder Zelda — die eigenen Fähigkeiten verbessert, sondern meistens, indem man Chipkarten findet, mit denen man weitere Türen öffnen kann. Das ist etwas schade; die Szenen in den anderen Spielen, in denen man eine neue Fähigkeit bekommen — beispielsweise den Doppelsprung in Metroid, oder den Boomerang in Zelda — sind extrem cool, und fehlen hier. Eine weitere Chipkarte zu finden ist einfach nicht so spannend wie ein Enterhaken oder ein Pfeilbogen. An einer Stelle findet man dann zwar beispielsweise eine Lötlampe — aber die wird wieder nur verwendet, um Türen zu öffnen, und hat sonst keine Funktion! Ein weiterer Negativpunkt des Spiels ist, dass man nie wirklich alleine ist. Das eigene Team besteht bereits aus vier Marines (auch wenn man die meistens nicht sieht). Dazu kommen aber verschiedene Stellen im Raumschiff, an denen man auf andere Menschen trifft. Die Alien-Filme leben aber davon, dass Ripley oft alleine durch ein Raumschiff schleichen muss. Diese existenzielle Angst sucht man in Aliens: Infestation vergebens. Trotzdem ist das Spiel oft eine intensive, spannende Erfahrung, und man hat echt dauernd Angst davor, dass sich im nächsten Screen irgendwo ein Alien verbirgt. Unter dem Strich bleibt aber ein kompetentes Metroidvania-Spiel mit echt hübscher 2D-Grafik. Wer Aliens mag oder Spiele wie Metroid oder Castlevania toll findet, der kann hier nichts falsch machen.
Zweite Meinung von DN
Ja, der Gruselfaktor hätte etwas grösser ausfallen können in diesem sonst wirklich sehr gelungenen Action-Adventure. So erschrickt man in den ersten paar Stunden des Spiels eher wenn man wiedermal einen der Marines verloren hat in einem der grantig deftigen Bossfights. Zum Glück finden sich ab und an neue Kameraden, welche von ihren ursprünglichen Trupps getrennt irgendwo im Schiff ausharren. Die Aufmachung und das Design sind absolut top. Wer Comic-Optik und edle Action mag, ist hier richtig. Schade fand ich persönlich die manchmal allzu hakelige Steuerung, welche bei mehreren gleichzeitig angreifenden Aliens einfach zu lahm daherkommt. Da ist Samus schon hundertmal flinker, aber gemessen an der Eigenheit der Marines ist dies eigentlich auch authentisch. Die Metroidvania-Komponenten fand ich sehr gelungen. Klar geht es vorwiegend um das Ergattern von Schlüsselkarten, aber die Zusatzelemente wie Flammenwerfer, Schraubenschlüssel und Co. bieten zusätzlich einige Tiefe. Und die eine oder andere Überraschung wartet ebenfalls auf den geneigten Gamer. Tolles Spiel! Aliens: Infestation
Positiv
Tolle Grafik, Sound, geniales Spielprinzip, vielseitige Waffen, gute Cover-Mechanik, die man in 2D-Games normalerweise nicht findet, intensive, spannede Erfahrung Negativ
Chipkarten finden ist nicht so befriedigend wie in Metroid neue Fähigkeiten lernen, man ist nie wirklich alleine
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