CARMAGEDDON
Testbericht | iPad | iPhone

Carmageddon

vor 12 Jahren von LKM, Aktualisiert: vor 12 Jahren

Gamer aus den 90ern werden sich an Carmageddon erinnern. Wer damals seine Eltern schocken wollte, der konnte mit dem blutigen Rennspiel nicht viel falsch machen; neben Mortal Kombat war Carmageddon für viele Zeitungen ein beliebtes Beispiel dafür, wie Videogames unsere Kinder in Serienmörder verwandelt. Nun sind die ehemaligen zukünftigen Serienmörder erwachsen geworden, und rückblickend wirkt das Spiel weit weniger skandalös, als die atemlosen Zeitungsberichte vermuten lassen.

Damit stellt sich die Frage: verbirgt sich unter der Schocker-Facade auch ein gutes Spiel? Die Antwort ist ein Ja, mit kleinen Abstrichen.

Grafisch sieht das Spiel unterdessen etwas veraltet aus. Sogar das iPhone bietet unterdessen Grafik-Power, mit der die PCs aus den 90ern nicht mehr mithalten können. Die 2D-Sprites erinnern beim Spielen eher an einen Monty-Python-Film, als Splatter-Filme.

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Auch bei der AI der Gegnermuss Abstriche gemacht werden. Das hängt teilweise mit dem Gameplay zusammen: so kann man ein Rennen gewinnen, wenn man als erster durchs Ziel fährt, wenn man alle Gegner zerstört, oder wenn man alle Kühe und Fussgänger überfährt (was aber kaum möglich ist). Damit die ersten beiden Ziele erreichbar sind, verhalten sich die Gegner etwas seltsam; fährt man möglichst schnell durch die Checkpoints, so halten sie mit. Hält man aber an und fährt in die Gegner, so entscheiden sich alle Gegner plötzlich auf für diesen Lösungsansatz, und fahren nicht mehr weiter.

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Das führt dazu, dass man nicht mit einem anderen Auto kämpft, während die restlichen Autos das Rennen alleine fertig fahren, aber es führt auch dazu, dass man nie wirklich in Bedrängnis kommt, möglichst schnell zum Ziel zu fahren, weil alle Gegner auch stehen bleiben, wenn man selber stehen bleibt.

Die Physik und das Handling der Autos war für die 90er fantastisch. Auch heute macht es noch Spass, das Auto über einen Kicker zu jagen, oder durch einen Looping zu pushen. Was weniger Spass macht ist das Driften. Beginnt man zu driften, verliert das Auto sofort jegliche Traktion, und fährt mehr oder weniger gerade weiter. Vermutlich ist das Teil vom Spiele-Design, weil man so beispielsweise in eine Kuhherde driften kann, und dank dem quergestellten Fahrzeug mehr Kühe trifft. Das bedeutet aber auch, dass das Drifting in Kurven sehr schwierig ist, und man vor Kurven stark abbremsen muss, um nicht einfach gerade weiter zu fahren.

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Abgesehen vom Drifting gibts an der Physik-Engine nur wenig auszusetzen. Crashes, deformierte Auto-Karosserie, Jumps: fühlt sich alles gut an. Und ab und zu findet man ein "Power-Up", welches Dinge tut wie einen Mond-Modus aktiviert, welcher die Erdanziehungskraft vermindert und zeigt, was die Physik-Engine sonst noch alles drauf hat. Hier zeigt sich das Alter des Spiels überhaupt nicht, und man sieht, wie weit das Game in den 90ern seiner Zeit voraus war.

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Unter dem Strich bleibt Carmageddon einfach ein Spiel, welches Spass macht. Carmageddon nimmt sich selber überhaupt nicht ernst, aber unter der blutigen Facade verbirgt sich ein solides Rennspiel mit einer guten Physik-Engine.


judgementbox
Carmageddon
Positiv

Macht einfach Spass

Negativ

Grafik etwas veraltet, Drifting könnte besser gelöst sein, AI teilweise seltsam

Alleine spielen: Sehr gut!
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Gibt's nicht.
Du kannst LKM, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.


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