REPRISAL: DAS POPULOUS DIESES JAHRTAUSENDS
Testbericht | Mac | PC

Reprisal: Das Populous dieses Jahrtausends gold_medium

vor 12 Jahren von LKM

Als Peter Molyneux in den späten 80ern mit Populous (welches man übrigens für PC und Mac bei GOG.com kaufen kann) das Genre der "Göttersimulation" erfand, kamen innert kürzester Zeit verschiedene ähnliche Spiele auf den Markt. Populous war derart erfolgreich, dass sogar der kleine Game Boy einen Port bekam, obwohl er dem für damalige Verhältnisse komplexen Spiel in keiner Weise gewachsen war. Mir persönlich war es freilich egal, dass ich nach jeder Aktion eine Sekunde warten musste, bis der Game Boy die isometrische Welt neu berechnet hatte; Spass hatte ich trotzdem.

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Leider war die Haltbarkeit der Göttersimulationen nur sehr begrenzt. Das Genre wurde bald durch Echtzeit-Strategie-Spiele abgelöst, und ist heute mehr oder weniger von der Oberfläche verschwunden (von seltenen Ausnahmen wie dem unterbewerteten From Dust abgesehen).

Reprisal, ein Indie-Games für Macs und PCs, nimmt sich diesem Problem an, und bringt das Populous-Konzept in unser Jahrtausend.

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Aber was genau sind Göttersimulationen? Wie der Name bereits sagt, nimmt der Spieler die Rolle eines Gottes ein, und überblickt das Spielfeld aus einer Vogelperspektive. Im Gegensatz zu Echtzeit-Strategie-Spielen kontrolliert man in einer Göttersimulation aber nicht die Figuren im Spiel, sondern deren Umfeld. In Populous (und in Reprisal) bedeutet das vor allem, dass man die isometrische Welt möglichst flach macht, so dass die eigenen Anhänger den Boden bebauen können, während man die Anhänger von anderen Göttern mit Unwetter für ihren Unglauben bestraft.

Dieses einfache Spielprinzip führt zu einem komplexen und sehr unterhaltsamen Spiel. Es kombiniert eine Art von Puzzle mit einem taktischen Spielprinzip. Das begradigen der Welt löst schnell den Tetris-Effekt aus: hört man mit spielen auf, spielt es im Kopf automatisch weiter.

Kombiniert wird das Ganze mit einem supersimplen Resourcen-Management. Für alle Aktionen benötigt man Mana; das Begradigen der Welt ist relativ billig, Unwetter auslösen hingegen kostet (je nach Art des Unwetters) sehr viel Mana. Es gilt also, mit dieser begrenzen Resource korrekt umzugehen, und gleichzeitig die eigenen Anhänger möglichst schnell möglichst wohlhabend werden zu lassen, ohne aber das Selbe bei den Gegnern zuzulassen.

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Die hübsche Retro-Grafik und das immer noch geniale Gameplay von Peter Molyneux' Klassiker werden von Reprisal zu einem abgerundeten, intelligenten kleinen Spiel kombiniert. Sowohl für alte PC-Hasen als auch für Götter-Neulinge eine klare Empfehlung.

Reprisal kann man auf Desura für Mac oder PC für 5 Euros kaufen, oder in einer leicht abgemagerten Version gleich online spielen.

judgementbox
Reprisal
gold_medium
Positiv

Sehr hübsche Pixel-Grafik, geniales Gameplay

Negativ

Wenig neues im Vergleich zu Peter Molyneux' Original

Alleine spielen: Sehr gut!
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Gibt's nicht.
Du kannst LKM, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.


Reprisal
Erhältlich für Macintosh, Windows PC