MEDAL OF HONOR — WARFIGHTER
Testbericht | PS3 | PC | Xbox 360

Medal of Honor — Warfighter

vor 11 Jahren von PW

Mit Warfighter versucht Entwickler „Danger Close“ mit EA den Anschluss an Battlefield und Call of Duty zu schaffen. Dies soll dank authentischer Action, bildgewaltiger Story und schlussendlich auch der „Frostbite 2“ Grafik-Engine, wie wir sie aus Battlefield kennen, erreicht werden. Leider nur mit mässigem Erfolg!


Task Force wie?

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Das Spiel beginnt mit einem Routine-Einsatz an einem Schiffshafen in Pakistan, wo ein Team von U.S. Navy SEALs, Codename «Task Force Mako», bestehend aus den Elitesoldaten Preacher, Mother und Voodoo, einen terroristischen Waffenhandel sabotieren wollen. Doch alles geht schief. Nach dem zünden einer gelegten Sprengladung an einem Lastwagen fliegt ihnen das halbe Dock um die Ohren. Das Frachtschiff sinkt und zwingt die Arbeiter sich durch das Chaos zu kämpfen und zu fliehen.

Beim späteren De-Briefing und Auswertung des Video-Materials findet man heraus, dass das Dock und das Frachtschiff eine grosse Menge von PETN (Sprengstoff) geladen hatten. Die gesamte SEAL Task Force mit Preacher, Mother und dem neuen DEVGRU Operative «Stump» kehren an den Ort der verpfuschten Sabotage zurück, um zu untersuchen und herauszufinden wer den PETN Sprengstoff gekauft hatte.

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Die USA gegen den Terror — Gäähn

Medal of Honor — Warfighter klingt wie ein Witz. Amerikanische Elitesoldaten — mit Testosteron-Überschuss — kämpfen gegen Terroristen und andere Bösewichte dieser Welt. Wie immer gilt es einen weiteren terroristischen Anschlag zu vereiteln, den wir in ähnlicher Form schon hundertmal gesehen haben. Warfighter ist eine Mischung zwischen einem lächerlichen Macho-Titel und einem kitschigen Drama, viel zu generisch und ohne wirkliche Persönlichkeit.

Die Geschichte hüpft von einem Tier 1 Operative zum anderen und ist übersättigt von ständigen Zeitsprüngen. Auch abwechselnde Spielfiguren und viele involvierte Charaktere helfen nicht dabei, dem Spiel mehr Struktur zu geben. Die Sprünge sorgen eher für noch mehr Verwirrung.

Warfighter lässt dank dem linearen Spielaufbaus (typische Korridor-Shooter) wenig Interpretations-Spielraum im Gameplay. Man muss nicht viel Hirnaktivität aufbringen, um sich durch die Story durchzukämpfen. In seltenen Fällen kann man ausser dem Zeigefinger auch mit einem Gegenstand, wie einem Generator oder Sicherungskasten interagieren. Wird aber zu weil nur aufgefordert gegen diese Gegenstände zu schiessen.

Nebst der sehr dünnen Story gibt es auch keine anderen überraschenden Neuerungen. Man ballert zu Fuss, leistet Unterstützung von oben, steuert Kampfroboter, fährt Boot oder verfolgt die Bösewichte im Auto. Wo bitte ist hier die Innovation?

Kawumm!

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Was man dem Spiel lassen kann ist, dass es mächtig Knallt und das nicht zu wenig! Optik und der bombastische Sound überzeugen durchwegs und die Abknallerei macht den Actionfans sicher viel Spass. Die aus Battlefield 3 bekannte „Frostbite 2“-Engine trägt ihren Teil dazu bei, um aus Warfighter immerhin noch ein bildgewaltiges Spiel zu machen.

Leider haben die Macher aber nicht alles aus der Engine herausgeholt, so hinkt es im Vergleich mit Battlefield 3 auch in der Optik noch ein Stückchen nach. Was angesichts der zusätzlichen Entwicklungszeit doch eher erstaunt.

Fazit

Ein Game ohne eigene Identität, gefangen im Schatten der Genre-Rivalen. Aber dennoch, ein netter kleiner Kriegsschooter, welcher optisch und soundtechnisch zu überzeugen vermag, halt leider mit altbackener und langweiliger Story. Die Geschichte ist teilweise nicht nachvollziehbar und mit chaotischen Sprüngen eher mühsam als hilfreich. Die meisten Charaktere wirken zudem blass.

Wer mit Battlefield 3 schon abgeschlossen hat und seine Zeit mit einem durchschnittlichen weiteren Titel dieses Genres verbringen möchte, der ist mit Medal of Honor: Warfighter sehr gut bedient.

Wir bedanken uns bei Electronic Arts für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken. Getestet haben wir die Ausgabe für PlayStation 3.

judgementbox
Positiv

Tolle Grafik, mächtiger Sound

Negativ

Langweilige Story, linearer Spielaufbau, keine Innovation, teilweise kleinere Grafik/Texturen Fehler

Alleine spielen: Nur für Fans.
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Nur für Fans.
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