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[GC 2013] Hands On: The Elder Scrolls Online

vor 10 Jahren von KK

An der GamesCom hatte ich die Gelegenheit für fast 2 Std. ESO anzuspielen und mit einem Entwickler zu sprechen. Am gleichen Morgen gab Matt Firor noch das Bezahlmodell bekannt. ESO wird ein Abo-Spiel zu den gängigen Konditionen (mit dem Kauf 30 Tage gratis, danach 12.99 € pro Monat), es wäre das «passendste» Modell für das Spiel.


Die Charaktererstellung hinsichtlich des Aussehen ist sehr umfangreich und bietet eine Menge Regler für die unterschiedlichsten Körper- und Gesichtsproportionen. Dadurch kann man seinem Avatar für Tamriel eine individuelle Note verpassen. Nach der Charaktererschaffung ging es gleich mit Level 2 und dem Hauptspiel los. Der Prolog wurde ausgelassen, was ich einerseits schade finde, da ich ihn gerne live erlebt hätte, aber auch sehr gut nachvollziehen kann, da man uns sofort in die Freiheit entlassen wollte. Freiheiten sind ein elementarer Bestandteil der ES Reihe und nicht alle wurden in ESO übernommen. So gibt es beispielsweise Klassen, die auch klassenspezifische Skilltrees aufweisen. Als Spieler kann man nach wie vor auch unorthodoxe Skillungen anpeilen. Wie verschwenderisch man aber mit den Punkten umgehen kann, ist mir noch nicht klar, befürchte aber, dass man schneller das Level-Cap erreichen wird, als beispielsweise bei Skyrim.

Das Spiel wirkt im Startgebiet des Ebenherz Paktes zwar etwas karg, aber durchaus ansehnlich für ein MMORPG. In anderen Gebieten sieht es hingegen sogar sehr gut aus. Das dynamische Kampfsystem, also mit linker Maustaste zuschlagen und mit rechter blocken ist witzig, könnte sich aber bei längeren Grindmarathons als anstrengend entpuppen. Neben den Maus-Schlägen gibt es noch einen Hotbar mit Platz für weitere Fertigkeiten. Die Quests sind durchgängig vertont(!) und auch interessanter geschrieben als: Töte 10 ausgehungerte Wölfe und bringe mir ihre Pelze. Sie erscheinen im Gegensatz zu den Quests der meisten Mitbewerber auch sehr abwechslungsreich. Das Gameplay wirkt vertraut, vor allem Spielern von Skyrim wird das bewusst minimalistisch gehaltene UI mehr als nur bekannt vorkommen. Aber die grossartigen Neuerungen suchte ich in meiner Hands On Session vergeblich. Denn von der Megaserver-Technologie bekommt man da ja nichts mit. Diese soll es nämlich erlauben, dass alle Spieler mit allen spielen können. Also keine Verzettelung auf eine Unzahl von einzelnen Servern, sondern eine Technologie, die basierend auf Bevölkerungsaufkommen und Friendslist Spieler zusammenbringt und so wie ein einzelner gigantischer Server erscheinen soll und trotzdem dafür sorgt, dass Gebiete nicht heillos überfüllt sein werden.

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Der Spieler (nicht der Charakter!) kann bis zu fünf Gilden, z.B. einer Freundes-, Crafting-, Raid-, PvP- und sonst noch einer Gilde beitreten. Es wird also keine Charaktere in unterschiedlichen Gilden auf dem selben Account geben. Damit will man den Spieler und seine Beziehungen mehr in den Fokus rücken und etwas aus der Anonymität seiner Twinks holen. Im Gegenzug soll dafür eine Möglichkeit bestehen, seinen Onlinestatus zu verbergen, um auch mal ungestört Zeit in Tamriel verbringen zu können. Da Gilden und Raids fraktionsübergreifend funktionieren, das PvP — welches übrigens ausschliesslich in Cyrodiil stattfindet — aber nicht. Hierfür wird in bestimmten Battlegrounds oder Szenarien auch der Gildenchat deaktiviert, um wenigstens eine kleine Hürde für Cheater einzubauen. Je nachdem, wie die eigene Fraktion gerade in Cyrodiil performt, erhält die gesamte Fraktion Boni, die im ganzen Spiel ihre Wirkung entfalten. Es geht von kleineren und netten Features, wie mehr Loot, mehr XP, etc. bis zu effektiven Vorteilen im Gameplay wie schnellere Cooldown-Abklingzeit, Schadensboni, mehr Gesundheit. Modbar wird nur das Userinterface sein und es wird auch keinen Offlinemodus geben.

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So im Grossen und Ganzen hat mir die ESO Session gut gefallen, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht. Aber das mag sehr wohl daran liegen, dass ich mir schon eine deftige Überdosis von MMORPGs reingezogen habe. ;-) Andererseits kann man so ein Spiel auch nicht nach so einer kurzen Zeit beurteilen. Dafür müsste man schon mehr Zeit in Tamriel verbringen. Ich vergleiche jetzt mal mit dem Branchenprimus WOW. Das Spiel würde ich so ziemlich genau in der Mitte zwischen Skyrim und WOW ansiedeln. Es ist definitiv nicht für jene Spielergattung, die schnell durchrushen um möglichst bald Max-Level zu erreichen, um dann im Endgame zu rocken — ein Phänomen, dass vor allem mit WOW ungeheure Popularität erreichte, sich später auch auf andere MMORPGs ausweitete. Für ESO empfiehlt es sich, wieder mit offenen und neugierigen Augen die Welt zu betreten, die Welt entdecken und erleben zu wollen, überall lauern Quest und Sachen, die entdeckt werden wollen. Wobei ich mich trotzdem ständig wieder dabei ertappte, Leveln zu wollen. Neueinsteigern in das Genre würde ich das Spiel auf Grund des bisher gesehenen wärmstens empfehlen. Veteranen, die auf der Suche nach Innovationen innerhalb des Genres sind, wohl eher nicht. Denen würde ich wohl eher mit Skyrim zu einem Genre-Wechsel raten.

The Elder Scrolls Online hat jedenfalls an der Gamescom 2013 geich zwei Awards abgeräumt: Best Roleplaying Game und Best Social/Casual/Online Game. Erscheinen soll es anfangs 2014 für PC und Mac und zu einem späteren Zeitpunkt (Zitat: so bald, wie möglich) auch auf Xbox One und PlayStation 4.

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