DEAD SPACE Dead SpaceTolle Atmosphäre, packende Story, kernige Action, perfekte Präsentation: Ein Spiel an dem es eigentlich nichts auszusetzen gibt. Ausser dass es irgendwann endet. Kalte LeereAngelehnt an Filmknaller wie Event Horizon, Solaris, Sunshine - angerührt mit einer Prise Doom 3, Resident Evil und System Shock - entführen uns die EA Redwood Shores in eine Welt fernab jeglicher Gnade. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Isaac Clarke (frei benannt nach den berühmten Autoren Isaac Asimov and Arthur C. Clarke), eines Raumtechnologie-Ingenieurs, dem man fortan quasi über die Schulter schaut. Zusammen mit seiner handverlesenen Crew der Kellion wird er auf eine weite Reise durch's All geschickt, um die Vorkommnisse rund um die Fregatte der Planetenbrecher-Klasse USG Ishimura zu untersuchen. Das Schiff war im Orbit des Planeten Aegis 7 im Einsatz, als sämtliche Kommunikationskanäle ein paar Wochen zuvor nach einem Notruf abrupt abgebrochen waren. Es kommt natürlich wie es kommen muss: Kaum nähert sich das Team dem riesigen Stahlungetüm geht alles schief, man strandet im Landehangar und taucht ab in die dunklen Bäuche des Megafrachters. Bald schon auf sich allein gestellt, durchforstet man die halbzerstörten und von Erruptionen geplagten Gänge und Hallen des vormals majestätischen Schiffes. Schweissbrenner und KreissägeAuch wenn Isaac in dem ächzenden und stöhnenden Stahlkoloss der einzige Überlebende wäre, dürfte der eine oder andere Schauer garantiert sein. Die ehemalige Crew der Ishimura ist aber scheinbar mit einer ausserirdischen Lebensform in Kontakt gekommen, die ihr ganz und gar nicht bekommen ist. Folglich wird man auf dem Weg durch's Schiff immer wieder von abartigen Mutanten angegriffen, deren einziges Ziel es scheint, Isaac in ihre Runde aufzunehmen. Man könnte sagen: «In your face — dead space». Dieser besagte Raum ist nämlich alles andere als tot. Zur Wehr setzen muss man sich also regelmässig, oder man geht zumindest mit gezogener Waffe umher in der Erwartung von neuem Unheil. Ab und zu springt einem was direkt in's Gesicht, was einem des öfteren aus dem Sessel reisst. Die Kämpfe sind blutig und gnadenlos grafisch. Zur Verwendung kommen vorrangig werkzeugartige Instrumente wie Plasmastrahler oder tragbare Kreissägen, sowie Laser und sonstige Sci-Fi Spielzeuge. Bewährt hat sich die sturmgewehrartige Strahlenkanone, die Serienfeuer zulässt. Die Waffen lassen sich mit Energieknoten erweitern und ausbauen, wie auch die persönlich Rüstung. Das Inventarsystem wird dabei direkt ins Spiel projiziert, wie auch sämtliche Video- und Audionachrichten, und dies schafft eine noch nie dagewesene Nähe zur Spielwelt. Die Spielfigur wird vom projizierten Display sogar erhellt - tolle Designarbeit. Doch zurück zur Action: Das Abtrennen der Gliedmassen fügt diesen furchtbar ausschauenden Wucherwesen massiven Schaden zu. Und die meisten kriechen auch weiter auf einen zu, wenn sie bereits ihre Beine eingebüsst haben. Die Animation der Gegner ist ebenfalls top gelungen, und die scheinbar seelenlosen Ungetüme wirken so sehr angsteinflössend. Es reicht also nicht einfach auf alles zu ballern was sich bewegt. Dies kann mitunter sogar kontraproduktiv sein: Der eine oder andere Gegner platzt auf und man wird von kleinen, dreibeinigen Fleischklumpen überschwemmt. Man muss in Kämpfen ständig damit rechnen, flankiert oder von hinten attackiert zu werden. Die Gegner verhalten sich ziemlich clever. Es darf auch geprügelt oder getrampelt werden, dies ist aber oftmals wenig hilfreich. Und mit dem Mutantenstress nicht genug: Die wenigen wirklichen Überlebenden die man antrifft, sterben entweder vor sich hin, oder scheinen von schweren Halluzinationen und Wahnvorstellungen gepeinigt zu werden (und verhalten sich dementsprechend verstörend). Isaac selbst sieht und hört an verschiedenen Stellen des Spiels seine Verlobte, die als medizinische Fachkraft auf der Ishimura tätig war. Ob er sich ihre Präsenz nur einbildet, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Die Story bietet ein paar tolle Twists und Turns und ist ebenfalls exzellent geschrieben. Knietief im StahlDie Präsentation des Spiels ist gigantisch. Das Spiel läuft flüssig (bis auf ganz seltene Momente wo etwas zuviel los ist auf dem Screen, aber kaum erwähnenswert) und läuft auf einer der wohl besten 3D Engines auf dem Markt. Die verschiedenen Bereiche der Fregatte sind mit viel Liebe für's Detail umgesetzt, riesige Hallen, Zimmer und enge Korridore wechseln sich ab. Krankenstationen, wissenschaftliche Abteilungen, Gewächshäuser, Maschinenräume mit riesigen Turbinen, Gemeinschaftsräume und vieles mehr - alles darf erkundet werden. Die Gänge, Räume und Hallen sind derat glaubwürdig visualisiert, dass man ab und an stehen bleibt und sich voller Staunen umschaut, und dabei sogar kurzzeitig vergisst, dass man nicht alleine ist. Die in hellen Grau- und Blautönen gehaltene Kommandobrücke als Beispiel bietet einen wunderschönen Ausblick durch eine Glasfront in's All und den Planeten Aegis 7, auf dem die Ishimura Mineralien gefördert hat. Asteroiden ziehen vorbei, einige knallen an die Aussenhülle des Schiffs, etwas donnert durch die Decke und hinterlässt einen Krater im Glanzboden - man fühlt sich komplett reingesogen in diese faszinierende sterbende Welt aus Glas und Stahl. Die Texturen sind quer durch's Band messerscharf, die Lichteffekte toll und das Ganze wirkt plastisch wie selten ein Videogame vorher. Kein Millimeter der Spielwelt wirkt generisch, repetitiv oder unliebsam gebaut, jedes Geländer und jede Ausbuchtung scheint einem echten Raumschiff entnommen. Der Soundtrack könnte ebenfalls nicht besser sein: Eine dynamisches Wesen, das sich perfekt der Action und Umstände anpasst. Derart echt wirken auch die fremdartigen, bemitleidenswerten Kreaturen, denen man begegnet, und entsprechend blutig und horrormässig sind auch die Kämpfe und Schauplätze. Definitiv nichts für sanfte Gemüter, und Kinder sollte man davon natürlich auch fernhalten. Speziell herauszuheben sind sicherlich mitunter die Szenen in schwerelosen Räumen oder an der Aussenhülle der Ishimura, welche das Gameplay auf eine reiche Art erweitern und ebenfalls toll präsentiert sind. Kommt man "nach draussen", ändert die Soundkulisse, die Effekte sind gedämmt, die Luft wird knapp, die Visuals etwas grauer - chappeau. Schlichtweg beeindruckend. Auch hier noch ein paar Details: Aufgebrochene Wasserleitungen, die das Wasser in Schwerelos-Manier in den Raum gleiten lassen, Wände mit vielen Franseln und verbogenem Metall, die wirklich ausschauen wie wenn sich etwas hindurchgefressen hätte - es gäbe noch viel zu sagen. FazitWer Action, eine Prise Puzzles, fesselnde Story, etwas Horror und eine tolle Präsentation mag, der sollte sich diesen Hit nicht entgehen lassen. Für Fans von Event Horizon kann ich nur sagen: Pflicht! Eines der besten Spiele des Jahres, ohne Zweifel. Dead Space von EA ist erhältlich für Playstation 3, XBox 360 und PC Für Connaisseurs gibt es zusätzliche als kostenpflichte Downloads erhältliche Waffendesigns, Power Ups und Anzüge. Des Weiteren ist ein Animationsfilm über die Geschehnisse vor Isaacs Ankuft auf der Ishimura erschienen: www.deadspacethemovie.com. Durchaus empfehlenswert.
Dead Space
Positiv
Grandiose Präsentation und Atmosphäre, tolles "Ich-bin-mittendrin"-Feeling von Anfang bis Schluss, spannende Story mit einigen Twists und nem deftigen Finale, flüssiges Gameplay, coole Integration von Inventaren und Storytelling direkt in's Spiel, krasse Action, innovative Ideen mit Schwerelosigkeit und diversen sehr unterschiedlich gestalteten Räumen Negativ
Vielleicht der einzige halbwegs kritische Punkt ist die Vielfalt der Gegner, aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau
Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.
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