EL SHADDAI - ASCENSION OF THE METATRON
Testbericht | PS3 | Xbox 360

El Shaddai - Ascension Of The Metatron

vor 12 Jahren von DN, Aktualisiert: vor 12 Jahren

Sawaki Takeyasu, der verantwortliche Chef-Designer von El Shaddai, hat allerhand Erfahrung im Konzipieren von surrealen, malerisch anmutenden Visuals. Solche gab es bereits in Okami in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen. Für das jüngste Kindchen haben sich einige der Macher von Devil May Cry hinzugesellt, und herausgekommen ist ein mystisches Action-Abenteuer voller optischer Magie und einigen interessanten neuen Nahkampf-Ideen.


Eine zweite Sinflut droht

Screenshot

Herr Lucifel ist sich im Intro seiner Sache nicht ganz sicher. 360'000 Jahre soll es her sein? Oder doch erst 14'000? Oder passiert das Ganze etwa erst morgen? Keine Panik. Die Story von El Shaddai spielt ganz offensichtlich und genussvoll mit irrationalen und traumähnlichen Aussagen samt Umgebungen. Für Gamer gilt: Am besten nicht zuviel darüber nachdenken und sich einfach hineinfallen lassen.

Die Story orientiert sich an Geschichten aus dem alten Testament. Gott will die gefallenen Engel, die sich an fremden Orten je eine eigene Gefolgschaft und Umgebung geschaffen haben, wieder an sich binden. Mit diesem Auftrag wird Enoch losgeschickt, der Mensch mit den 72 Namen. Scheitert er, droht eine zweite Sinflut, welche die Menschheit komplett auslöschen würde, um einen Neuanfang zu ermöglichen.

Screenshot

Die Jagd nach Azazel, Ezekiel, Armaros, Sariel, Arakiel, Baraqel und dem Ratsältesten Semyaza bietet jeweils eine völlig eigenen Welt und viel Gerangel, bis Enoch vor dem jeweiligen gefallenen Engel steht und diesen in einem Bossfight bezwingen kann. Jeder Engel hat eine eigene Welt inne, und diese Welten befinden sich im sogenannten Turm, einem gigantischen dunklen Gebilde.

Digitalpoesie

Die Wendungen sind zahlreich. So schlüpft man im Verlauf der Geschichte auch in andere Gestalten als diejenige von Enoch. Was die Welten angeht wartet ebenfalls die eine oder andere deftige Überraschung auf euch. Dazu nur soviel: Eintönig wird dieses Spiel so schnell nicht. Diverse Sidescroller-Passagen und abgefahrene Zwischenparts mit Fahrzeugen oder in ungewöhnlich geformten Levels bieten viele aufregende Erlebniswelten.

Screenshot

Starke Bilder

Einen bleibenden Eindruck hinterlässt auch die Präsentation. Sowohl Sound, Musik und besonders die Grafik sind in dieser Form noch nie dagewesen. Das Spiel ist nicht nur in Sachen Präsentation spielenswert, aber nichts desto trotz hier ein kleiner Vorgeschmack:

Der schier unglaubliche Einfallsreichtum und die hochwertige Art und Weise der künstlerischen Umsetzung in El Shaddai sind effektiv einzigartig. Einmal hat man das Gefühl, man spiele live einen exzellent gezeichneten Manga, ein paar Minuten später taucht man ein in ein brennendes und gleichzeitig fliessendes Aquarell in 3D. Klingt verrückt? Spielt mal die Demo und ihr wisst was ich meine.

Reinige deinen Geist und deine Waffe

Die Kämpfe in El Shaddai kommen rasant und innovativ daher. So darf man temporär bewusstlosen Gegnern die Waffe klauen, um einerseits die eigene Waffe zu wechseln und andererseits Feinde mit blossen Fäusten zurückzulassen.

Screenshot

Imposante Bossfights gibt es nicht nur gegen die gefallenen Engel.

Gekämpft wird mit einem einzigen Button, kombiniert mit Block und Doppeltastenaktionen. Die Art der Attacken, die Enoch vollführt, sind von der Schnelligkeit und dem Rythmus abhängig, mit welchen ihr die Tasten drückt. Und natürlich von dem jeweiligen Gerät wie einer Art Lichtbogen, Kratos-Fäusten oder Mini-Pfeile, die sich auch als Schwarm herumschleudern lassen.

Die Gegner sind nicht allzu unterschiedlich ausgefallen, meist kämpft ihr gegen drei an der Zahl und öfters auch gleich mit den drei unterschiedlichen Bewaffnungs-Typen. Nicht alle Waffen und Moves wirken auf alle Gegner gleich, man muss also zwingend regelmässig wechseln. Hat man eine Waffe eine Weile eingesetzt, muss sie per Tastendruck «gereinigt» werden, um wieder volle Pulle zu wirken.

Screenshot

3D und 2D wechseln sich fliessend ab.

Waffen können nicht gesammelt werden, es ist jeweils nur eine Utensilie im Gepäck erlaubt. Es lohnt sich, weise zu entscheiden, denn der Lichtbogen erlaubt beispielsweise ein sanftes Herunterschweben nach dem Doppelsprung, was in Plattforming-Sequenzen nützlich sein kann. Auch die Pfeile sind von grossem Nutzen, wenn es darum geht, in Sidescroller-Abschnitten herumschwebende Gegner auszuschalten, damit man nicht ständig behindert und runtergeschmissen wird.

Fazit

El Shaddai ist überaus elegantes und künstlerisch hochwertiges Actiongame, welches immer wieder auf's Neue zu überraschen vermag.

Die Spielwelten, umgesetzt in CriWare, bieten manches Highlight, wie z.b. die Future-City oder die Abschnitte in Kohlezeichnungs-Optik.

Wer wieder einmal etwas inspirierend anderes zocken möchte, der sollte hier zugreifen. God Of War meets Okami - ja, passt bestens.

Wir bedanken uns bei UTV Ignition Entertainment für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken. Getestet haben wir die Ausgabe für PlayStation 3.


judgementbox
El Shaddai – Ascension Of The Metatron
Positiv

Fantastische Präsentation in Sachen Grafik und Soundtrack, kernige Fights mit interessanten neuen Ideen, elegante tänzerisch anmutende Charakter-Animationen

Negativ

Plattforming-Passagen können tricky sein wegen Tiefenwahrnehmung, Story nicht immer ganz logisch (für westliches Empfinden)

Alleine spielen: Sehr gut!
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Gibt's nicht.
Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.


Das könnte dich auch interessieren:


El Shaddai – Ascension Of The Metatron
Erhältlich für PlayStation 3, Xbox 360
Von UTV Ignition Entertainment (Developer, Publisher)