NEED FOR SPEED: THE RUN
Testbericht | PS3 | PC | Xbox 360

Need for Speed: The Run

vor 12 Jahren von SW, Aktualisiert: vor 12 Jahren

Nachdem ich mehrmals die «3000 Meilen» von San Francisco nach New York gebrettert bin, frage ich mich ernsthaft: «War's das?!»


Hi, ich bin Mr. Unsympathisch

Bei den falschen Leuten Geld geliehen, voller Schulden und massig Probleme mit Nahtod Erfahrung im Nacken: Das ist Jack Rourke. Doch es könnte sich etwas ergeben, denn es gibt da so ein Rennen. 250`000 Doller Startgeld und ein fahrbarer Untersatz sind die Voraussetzungen. Kein Problem, seine Agentin Samantha Harper nimmt mal schnell die grosse Geldbörse in die Hand und schiesst das Geld vor. Ab hier kommen wir ins Spiel. Ihr merkt schon, rein storymässig wird man hier keine Luftsprünge machen. Aber egal, man will ja schliesslich nicht hüpfen, man will fahren! Ich entschied mich zum Start für einen BMW M3.

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Mit rund 120 lizenzierten Autos ist der Fuhrpark bestimmt nicht riesig. Dafür ist er gut ausgesucht und wartet von Anfang an mit richtigen Boliden auf. So dürfen wir uns gleich zu Beginn an hinters Steuer eines Supersportlers setzen und müssen nicht mit einer lahmen Gurke quälen. Doch mehr zu den Autos etwas später.

Die Charaktere sind wie die Story eigentlich nur Nebensache. Der Hauptcharakter Jack war mir kein Stück sympathisch! Genauso wie alle anderen "Statisten". Irgendwie musste wohl einfach noch eine "Story mit Figuren" hinein.

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What a feeling - or not?...

NFS: The Run spielt sich als komplett Arcade. Es ist keine Simulation und schon gar nicht realitätsnah! Die Boliden fahren wie auf Schienen, Drifts sind sehr einfach und es ist vorallem eins: Schnell (in zweierlei Hinsicht!). Die meiste Zeit heisst es nur Gas geben. Man heizt auf den Strassen von SF nach NY wie in einem Temporausch.

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Mal druch einen grossen Windmühlen Park, über die Weiten der Prärie, über Bergkämme in Collorado, etc. An Locations fehlt es nicht und die Strecken werden eigentlich selten langweilig. Hinzu kommt ein wirklich gelungener und an die Strecken angepasster Soundtrack mit guten Motorengeräuschen.

Aufgelockert wird die Fahrerei hin und wieder mit kurzen Zwischensequenzen. Bei einigen muss man zwar stupide "Reaktionstests" absolvieren, doch darüber kann man hinwegsehen. Vorallem deswegen weil die Sequenzen recht gut gemacht sind.

The Run - SPRICHWÖRTLICH

So — ein paar positive Aspekte gabs also schon zu vermelden. Leider trübt ein grosser Schatten die Idylle welcher sich wie folgt zusammensetzt:

  • Extrem agressive und starke Gummiband KI
  • Äusserst kurze Spielzeit (grenzt an einen Quicky)
  • Starke und fragwürdige Begrenzung ausserhalb der Strecke
  • Tuning spielt keine Rolle mehr
  • Multiplayer zwar mit bewährtem Autolog, jedoch nicht sonderlich aufregend
  • Lange Lade- und Wartezeiten
  • Nur drei Fahrzeug-Ansichten
  • Ausserst simple Fahrphysik (mit unter sehr fragwürdig und unglaubhaft)
  • Frostbite 2 Engine zeigt ihre Stäke nur selten.
  • Wenige Spielmodies (praktisch nur Aufhohljagden)

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Zu einigen Punkten sei noch etwas mehr gesagt, zu allererst zum Thema kurze Spielzeit:

Nach dem ersten Durchspielen stand da bei der Gesammtfahrzeit: 2h 43min 76Sek?! Wenn ich die ewigen Warte- und Ladezeiten und die Trial&Error Szenen dazu rechne, dann komme ich auf eine ungefähre "Spielzeit" von 3,5 bis 4h... Ich wollte das nicht so recht glauben, deshalb versuchte ich das Game noch auf einem etwas schwierigeren Stufe nochmals. Nun, beim zweiten Versuch war ich zwar etwas schneller mit etwas mehr als 2.5h, jedoch war der Frust auch viel höher als zuvor! Aufgrund der nochmals gesteigerten Aggressivität der Gegner.

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Damit komm ich zum zweiten Punkt, die KI:

Ich kam mir wirklich noch nie so verarscht vor wie hier. Da überhole ich mit weit über 250 Sachen einen Mitstreiter und der holt plötzlich (OHNE SICHTBAREN TURBOEINSATZ) Reserve-Power hervor, weiss Gott woher. Es kam mir immer vor als fuhren die Gegner mit angezogener Handbremse durch die Gegend und lösen sie dann plötzlich wieder. Ausserdem fährt die KI sehr aggressiv und wird euch immer wieder rammen und schubsen, auch wenn überhaupt kein Grund dafür besteht. Darüber hinaus sind die Strecken abseits des Parcours stark eingeschränkt. Fährt man etwas zuviel hinaus gibt es einen Reset vom letzten Checkpoint an.

Kleiner Gratis-Tipp: Spart euch den Turbo für den letzten Kilometer, somit erspart ihr euch enorm viel Frust!

Der dritte Punkt den ich ansprechen will ist die Fahrphysik und Technik: Ok, es handelt sich hier um keine Simulation, das war mir klar. Aber wenn ich auf einer mit Schnee und Eis bedeckten Fahrbahn noch genau gleich fahre wie auf normalem Asphalt in der Wüste, dann find ich das doch etwas fragwürdig. Ich erwarte wirklich keine Fahrphysik wie bei einem Gran Turismo, aber auf gewisse Gegebenheiten könnte man doch wirklich ein Augenmerk legen. Ansonsten ist die Technik nicht schlecht, aber auch kein Meilenstein. Die Frostbite 2 Engine bietet zwar einige schöne Landschaften und coole Lichteffekte, doch ihre wahren Muskeln kann sie bei Weitem nicht zeigen. Schade. Und ja, an alle Tuning Freaks: Ausser ein paar Bodykits aussuchen und Farbe wählen kann man nicht viel machen!

Fazit:

NFS:TR bietet nichts, was nicht schon mal da gewesen ist. An sich ist die Idee mit den 3000 Meilen quer durch die USA zwar interessant. Letztendlich scheitert das Ganze aber an einer enorm kurzen Spielzeit, der katastrophalen KI und den über lange Zeit immer gleichen Spielrhytmus.

Da hilft auch der Autolog nicht weiter.

Kurz: ein Raser unter Vielen. Für sehr kurzweilige Unterhaltung ist gesorgt, sollte aber im besten Falle mal ausgeliehen werden.


judgementbox
Need For Speed: The Run
Positiv

Flüssige Darstellung, sehr guter und an Location angepasster Soundtrack, simples Arcade-Feeling, nette Landschaften, sehr rasant und voller Action, kleiner aber sehr guter Fuhrpark

Negativ

Extreme Gummiband KI, sehr aggressive und unfaire Gegner, technisch mittelprächtig, Tuning ist überflüssig, äusserst kurze Gesammstspielzeit von deutlich unter 4h(!), viele Trial&Error Passagen

Alleine spielen: Nur für Fans.
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Vermeiden!
Mit Freunden im Internet spielen: Vermeiden!
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