THE CAVE The CaveEinmal mehr zeigt Ron Gilbert, wie man geniales Writing mit genialem Gameplay verbindet. The Cave ist ein Spiel, bei dem es um eine Höhle geht —Â wie der Name bereits sagt. Aber nicht nur um irgend eine Höhle. Nein, die Höhle in The Cave hat eine eigene Persönlichkeit. Und ich meine das nicht als Metapher. Die Höhle kommentiert genussvoll (und ein bisschen zynisch) den Spielablauf, während sie erforscht wird. Die Höhle und ihre BewohnerAber machen wir einen Schritt zurück. Wie beim Gilbert-Klassiker Maniac Mansion findet man sich zu Beginn des Spiels beim Eingang zum Spiel wieder (bei Maniac Mansion war's der Eingang zur Mansion, bei The Cave der Eingang zur Cave). Wie bei Maniac Mansion wählt man aus, mit welchen Personen man den Eingang betreten möchte; bei The Cave wählt man drei Charaktere aus einer Gruppe von sieben aus. Und wie bei Maniac Mansion wird diese frühe Entscheidung später Einfluss auf das Spiel haben. Nachdem man die drei Spieler gewählt hat, betritt man die Höhle. Von nun an kann man mit dem Steuerkreuz zwischen den drei Charaktere wechseln. Jeder hat eine eigene Fähigkeit (wer sich an den SNES-Klassiker Lost Vikings erinnert, weiss schon, wie das funktioniert). Durch richtige Kombination der einzelnen Fähigkeiten der Charaktere löst man verschiedene Rätsel und schliesst so weitere Bereiche der Höhle auf. Der Ablauf ist aber nicht wie in einem Metroidvania-Spiel mit viel Backtracking verbunden. Statt dessen bewegt man sich relativ linear durch die Höhle. Das bedeutet auch, dass man andere Rätsel antrifft, je nach gewählten Charaktere. Der Wiederspielwert des Spiels ist also äusserst gut. Was ist The Cave?Ich weiss nicht, ob man The Cave als Adventure-Spiel bezeichnen kann, aber das Gameplay lehnt sich stark an Adventure-Spiele. So gibt es beispielsweise in dem Spiel Objekte, die man verwenden kann. Es gibt aber kein Inventory; jeder Charakter kann maximal ein Objekt mittragen. Das hat Vor- und Nachteile. Ein klarer Vorteil ist, dass man nicht tausende von Objekten mit schleppen muss, und die dann bei jedem Rätsel einzeln testen muss, um zu sehen, ob eines das Rätsel löst. Statt dessen ist die Auswahl an möglichen Objekten immer recht klein. Negativ ist, dass man nicht immer alle Objekte dort hat, wo man sie braucht, weil man sie nur einzeln bewegen kann. So muss man schon mal ein bisschen zurückrennen, um die Schaufel mitzunehmen. Besonders weit muss man dafür aber nie gehen. Was genau ist The Cave also? Es ist kein richtiger Plattformer. Man rennt und hüpft zwar, aber das Spiel definitiert sich nicht durch dieses Element. Es gibt auch keine Gegner, auf deren Kopf man hüpfen muss, oder ähnliche Plattforming-Elemente. Es ist auch kein richtiges Adventure. Es gibt zwar Rätsel und eine Art Story und Dialoge, aber es gibt keine richtige Geschichte, keine Dialog-Bäume, kein Inventory, kein Herumgeklicke. The Cave ist ein Spiel, welches Elemente aus verschiedenen Genres klever vermischt und daraus etwas formt, was man so sonst nirgends findet. WritingNeben den kleveren Rätseln zeichnet sich The Cave vor allem durch eines aus: superwitzige Texte. Die Kommentare der Höhle, die Charaktere, die man in der Höhle antrifft, die Zwischensequenzen, in denen man mehr über den Hintergrund der verschiedenen Charaktere erfährt: alles hat den typischen Ron-Gilbert-Touch. Es macht einfach Freude, den Dialogen zuzuhören, den ominösen Vorhersagen der Höhle über das Schicksal der Charaktere zu lauschen, und die Beschreibungen der Objekte zu lesen. Und nebenbei: einige von Ron Gilbert's klassischen Charaktere haben auch in The Cave kleine Nebenrollen. So sollte man beispielsweise Ausschau nach der Grog-Maschine aus Monkey Island halten. FazitDas interessante Gameplay und das tolle Writing machen The Cave zu einem Muss für alle Fans von etwas tiefgründigeren Spielen. Dass das Spiel auch echt gut aussieht, mit hübschen kleinen Details, die überall in der Höhle versteckt sind, und mit toller Musik ausgestattet ist, setzt dem Ganzen noch ein Sahne-Häubchen auf. The Cave
Positiv
Gute Rätsel, witzig geschrieben, gute Grafik und Sound, sehr hoher Wiederspielwert, macht Spass Negativ
Teilweise leichtes Backtracking weil's kein Inventory gibt; Schade, dass Ron Gilbert nicht endlich mal ein neues Monkey Island machen kann :-)
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