DIABLO 3 Diablo 3Dämonische Horden erheben sich erneut und terrorisieren Land und Leute. Es liegt an dir, den Mächten der Finsternis entgegenzutreten und die sieben Höllen zu durchschreiten auf dem Weg zum Triumph über das manifestierte Böse. Ich bin nach reiflicher Überlegung in die Gestalt eines Barbaren geschlüpft, habe mich auf den Weg gemacht, und berichte nach und nach von meinen Abenteuern. [Update 1] Mein Account wurde hijacked, und das sicherlich nicht auf meiner Seite der Fahnenstange! Krieg ich doch urplötzlich eine Email von Blizzard, mein Battle.net-Account sei gesperrt worden wegen missbräuchlicher Anwendung von Hilfsprogrammen oder was weiss ich. Ich halte fest:
Hey Blizzard, macht mal eure Hausaufgaben! DN Ende. Erster Eindruck16.05.2012 - Unser Anriss könnte auch «Warten ohne Ende und mit Qualen»Â oder «Das Warten nach dem Anstehen» lauten. Ich hätte Blizzard diese Anmerkungen gerne erspart, aber so wie die Dinge liegen, kann ich nicht darüber hinwegsehen. Hatte die Aktivierung des Game-Codes noch ohne grosses Wenn und Aber geklappt, brach danach die Finsternis über meinen Screen herein, bevor sie überhaupt über meine Spielfigur in Form von Monstern hereinbrechen konnte. Es passierte nämlich lange gar nichts. Spiel installiert, aufgestartet, Code eingelöst, und dann Ende. Alles begann mit der vorhersehbaren mühsamen aufgezwungenen Serververbindung für das Spielen der Singleplayer-Kampagne. Das Login scheiterte während fast zwei Stunden permanent, ständig Fehler 37, tz. Man sollte meinen Blizzard habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, aber nichts da. Irgendwann lief das Spiel dann endlich, und schon machten sich weitere Unschönigkeiten breit. Da zwingt man der Gamerwelt eine Online-Fessel auf, auch für Singleplayer-Spiele, und dann laufen die Server nicht oder führen zu Fehlern, welche das Weiterspielen verunmöglichen. Frechheit. Einmal im Spiel, gab es alle Viertelstunde oder 20 Minuten teilweise Lags wie in einem Multiplayer-Partie. Ich renn rum, prügel auf Monster ein, nichts passiert. Dann plötzlich werden alle aufsummierten Aktionen aneinandergereiht, und mit etwas Glück reicht die eigene Health um das servergenerierte Chaos im Dungeon zu überleben. Es ist ja schön und recht, wenn meine Daten permanent an Blizzard gesendet werden. Obwohl: Genaugenommen geht es die Entwickler eigentlich nichts an, was ich im Spiel mache. Aber bei einem Crash hat man die meisten Items noch, das macht Sinn. Bloss: Es kann ja wohl nicht sein, dass es zu Verzögerungen im eigentlichen Spielablauf kommt, bloss weil Blizzard uns zahlende Kunden mit absolut hirnrissigen DRM-Manieren behandeln will. Aber nun gut. Genug des Server-Verfluchens. Wenden wir uns dem eigentlichen Spiel zu, welches zum Glück wesentlich mehr Spass als Ärger bereithält. Finsternis droht, Helden steigen emporDie Entscheidung, dem Barbaren den Vortritt zu geben, ist mir nicht leicht gefallen. Lange tendierte ich eher zu einem Mönch. Aber irgendwie hatte ich dann doch Bock auf grosse Schwerter und mächtige Rüstungen. Tharym der Barbar macht sich also auf den beschwerlichen Weg durch die Horden von Gegnern, druch Hunderte von Serverfehlern und mit den Ketten des Onlinezwanges im Gepäck. Die Charaktergenerierung in Diablo 3 ist denkbar einfach. Man wähle die Klasse, man wähle ob Männlein oder Weiblein, und los geht's. Die wichtigsten Befehle und Aktionen werden im Verlauf der ersten Stunde im Spiel laufend erklärt. Die ersten Kämpfe gestalten sich noch eher unspektakulär, der gute Held kann ja noch nicht allzu viel, und die Ausrüstung ist auch eher dürftig. Was ja auch zu erwarten war. Augenfällig ist allerdings gleich von Beginn weg, dass in diesem Fall der Barbar toll animiert ist und die meisten NPCs und Gegner um zwei Köpfe überragt. Das schafft eine nette Atmosphäre mit impliziten Mitteln. In Diablo 3 geht es darum — nur damit das auch nochmal gesagt ist — die wiederum aufstrebenden Horden um den Chefdämonen Diablo und seine Gefährten zurück in die Hölle zu schicken. Moment. Von da kommen sie ja. Vielleicht eher wieder zurück in's Nirvana, in die Steinverbannung, in den Himmel oder auf jeden Fall irgendwohin, wo es ihnen nicht gefällt. Der Einstieg in's Spiel in der Nähe eines Dorfes, wo eine Art Asteroid in eine alte Kathedrale eingeschlagen ist, zeigt sich gemächlich. Deckard Cain, ein alter weiser Mann und Onkel von Leah, wird seit dem Einschlag vermisst. Bald wird unser Barbar namens Tharym von A nach B geschickt um Gegenstand C oder Person C zu finden / holen und auf dem Weg massenhaft Ungeziefer und Untote abzumorden. Das ist Diablo 3 in einer Nussschale, sozusagen. Klingt eher durchsichtig, ist aber höchst unterhaltsam. Schliesslich haben wir es hier mit den Meistern des Looter-Fachs zu tun. Der Soundtrack ist bombastisch, die Umgebungen mit grösste Liebe zum Detail ausgearbeitet — beispielsweise das Betreten einer Höhle mit einem Massengrab, aus welchem Untote krabbeln, könnte unspektakulär sein, ist in Diablo 3 fantastisch — die Kämpfe knackig mit viel Wucht, und die Items zahlreich und kostbar. Nicht zu vergessen das überall herumliegende Gold, welches darauf wartet eingesammelt zu werden. Weiterbildung für waschechte HeldenDie Charakterentwicklung hat sich seit Diablo 2 stark vereinfacht. Nur noch aktive und passive Fertigkeiten stehen zur Wahl, dazu ein paar Spezialattribute. Die gesamten Interfaces wurden ebenfalls vereinfacht, Mana-Tränke gibt es keine mehr. Jede Charakterklasse hat rechts unten am Screen eine eigene Art geistige Kraft. Beim Barbaren ist es die Wut aka. Fury, welche beim Zertrümmern von Gegnerschädeln ständig sich auffüllt und für Spezialattacken wieder eingesetzt werden kann. Der Stufenanstieg geht zu Beginn bei normalem Schwierigkeitsgrad sehr flott, das Spiel an sich ist für meinen Geschmack auf normaler Stufe zu leicht. Aber diesbezüglich wird sich zu einem späteren Zeitpunkt noch genaueres sagen lassen. A propos Charakter: Es gibt neben den neuen Dämonenjägern und Mönchen (der Paladin wurde ehrenhaft entlassen) auch neu die Hexenmeister. Eine Art Vodoo-Zauberer. «Witch Doctors» heissen sie in der englischen Originalausgabe. Wie man aber auf den merkwürdige Übersetzung «Hexendoktor» kommt, sei mal Blizzard überlassen. Das klingt eher nach Fabelwesen-Gynäkologe als nach Fantasy-Held. Die richtigste Übersetzung würde auf «Medizinmann» lauten. Was wiederum eher nach Winnetou als nach Diablo klingt. Nun ja. «Hexenmeister» hätte es auch getan. Zwischenbilanz nach 24 StundenDiablo 3 ist ein feines Spiel mit grossem Unterhaltungswert. Wer auf die Sorte Spiele steht, dürfte einige Dutzend Stunden locker auf die hohe Kante legen dafür. Von uns gibt's allerdings vorerst keinen Award, weil der Online-Zwang mit den ganzen dazugehörigen Bugs einfach nicht zumutbar ist für zahlende Kunden. In dieser Hinsicht ist und bleibt unsere Meinung dieselbe. Mal sehen ob der weitere Verlauf des Spiels doch noch zum Goldenen Wisegamers-Batch führt. Der Held und sein Schicksal: Die Fortsetzung18.05.2012 - So. Eine gehörige Menge vernichteter Dämonen und einige Dutzend Dungeon-Kilometer später ist es an der Zeit für das endgültige Urteil. Die Serverprobleme haben sich glücklicherweise mehrheitlich in Luft aufgelöst. Es bleibt der schale Nachgeschmack eines rigiden Kopierschutz-Systems, welches auch nach den schweren Störungen in den ersten Stunden nach dem Launch immernoch streckenweise zu Problemen führt. Insbesondere die amerikanischen Server scheinen von grossen Verbindungsproblemen im Rahmen des Fehlercodes 037 und 3003 geplagt zu werden. Das Problem mit dem Online-Zwang ist und bleibt das selbe: Die meisten Gamer dieser Welt — inklusive meiner selbst — spielen Diablo 3 für sich alleine, weil sie gerne plündern, Zeugs sammeln, Monster metzgen und dabei nächtelang grossen Spass haben. Ohne sich mit anderen messen zu wollen oder ohne mit Freunden gemeinsam Dungeons auszurauben. Ausser vielleicht ausnahmsweise. Zu hoffen bleibt, dass diese Art von Kopierschutz für Singleplayer-Kampagnen in Games nicht Schule macht, denn in einem solchen Fall wäre auch in Zukunft mit unspielbaren Phasen zum Launch zu rechnen, und das kann man weder der Gamergemeinde zumuten, noch sollte einer der Publisher dies ernsthaft in Kauf nehmen. Deshalb gilt ganz klar: Online-Zwang — NEIN! Es rumpelt im DämonenlandNach ein paar Runden mit den verschiedenen Heldenklassen und dem extensiven Abenteuer in Gestalt des Barbaren kann getrost gesagt werden, dass die Klassen sehr viel Abwechslung bieten. Augenfällig ist bei den Attributen — wie schon erwähnt — dass im Gegensatz zum Vorgänger keine Werte wie Geschicklichkeit oder Kraft mehr einzeln vom Spieler gesteuert werden können beim Stufenanstieg. Auch die Fähigkeiten im Baum sind nicht mehr ganz wahlweise ansteuerbar, sondern werden weitgehend per spezifische Stufe freigeschaltet. Das neue System bietet allerdings doch auch einige Freiheiten, welche aber erst später im Spiel so richtig zum Tragen kommen. Die beiden Passiv-Skills mit je 3 Slots dürfen mit einer Auswahl aus 16 Attributen aufgefüllt werden. Nach Adam Riese ergeben sich also fast 6 Millionen unterschiedliche Besetzungen dieser Passiv-Modifikatoren. Das Gameplay gestaltet sich bis auf die ziemlich stromlinienförmigen Quests ebenfalls gespickt mit Überraschungen und schönen Features. So lassen sich diverse Objekte der Spielumgebungen zerstören, oder Fallen auslösen. Dies führt zu beschleunigtem Monstertod in Form von Kronleuchtern oder fallenden Mauersteinen — oder zu Gold und Items, welche unter Bodenplatten oder in Büchergestellen lagern. Aufgefallen ist mir beim Durchforsten der Spielwelt, dass die eigene Spielfigur nicht gerade über grossartige Navigationsfertigkeiten verfügt. Clickt man auf einen Punkt auf dem Screen, wohin sich der Spielcharakter als nächstes bewegen sollte, stellt sich der Avatar manchmal strunzdoof an. Es reicht, wenn er / sie zum Erreichen des Zielpunktes sich via zwei Ecken, eine Treppe und einen Stapel Bretter manövrieren müsste, um die Engine zum Stottern zu bringen. Sprich: Der Spielcharakter bleibt einfach stehen, wie ein Hundchen das nicht begreift was sein Herrchen von ihm will. Schade. Das führt dazu dass man ständig den Weg vorclicken muss, was mit der Zeit irgendwie ein bisschen nervt. Negativ fallen auch die vielen Schrott-Items auf, welche man nicht direkt vor dem Aufheben identifizieren kann. Immer erst aufsammeln und via Inventar checken müssen, dass sie nichts wert sind oder zumindest nicht wertig genug, verzögert das Spiel auf unnötige Art und Weise. Der Schwierigkeitsgrad auf Normal ist für meinen Geschmack zu einfach ausgefallen. Den ersten Heiltrank habe ich auf Level 9 eingesetzt. Und ich erachte mich jetzt nicht als den ultimativen Diablo-Profi. Überzeugt haben mich die Gefährten im Spiel, welche man auch ausstaffieren darf. Schade hingegen fand ich persönlich, dass diese so generisch daherkommen. Wieso muss bsp-weise der eine Mann in Akt 1 «Templer» heissen? Hat der keinen Namen? Nur schon «Athrys Urathim der Templer» oder so wäre doch viel toller gewesen als diese ewigen No-Names. Positiv hervorzuheben gilt es auf jeden Fall die fantastisch schön gestalteten Spielwelten, die tollen Zwischensequenzen und die vielen fantasievollen Orte, die man besucht. Angefangen bei Friedhöfen, Kathedralen und Ruinen, hin zu Höhlen und Höllen, Verliessen, herbstlichem Regenland, orientalischen Wüsten, versunkenen Tempeln und verwunschenen Wäldern — Diablo 3 ist optisch eine absolute Wucht. FazitDiablo 3 bietet die gewünschte Looterkost für die hungrigen Fans. Das Spiel macht vieles richtig, aber lässt in mancherlei Hinsicht ein paar Wünsche offen — sei es in Sachen Story, Quests oder auch bei den namenlosen Mitkämpfern. Der Online-Zwang geht — wie schon mehrfach erwähnt — schlichtweg gar nicht. Abstellen! Ein grosses Lob sei an dieser Stelle an all die Künstler, Illustratoren, Designer und Artworker bei Blizzard ausgesprochen. Selten habe ich in einem Spiel einen derartigen Reichtum an visueller Pracht in allen möglichen Formen gesehen. Wir bedanken uns freundlich bei Activision | Blizzard für die Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken. Getestet haben wir die Ausgabe für PC / Mac.
Diablo 3
Positiv
Fantastische Präsentation und Artworks, süchtigmachendes Gameplay, abwechslungsreiche Welten, wuchtige Fights, interessantere Figuren und NPCs als in Teil 1 und 2, schöne Animationen, fantastischer Soundtrack, herausragende Zwischensequenzen Negativ
Vereinfachte Charakterattribute werden nicht allen Fans der vorangegangenen Diablos vollends zusagen, teilweise zu repetitiv, Quests stellenweise etwas einfallslos, Waypoint-System der eigenen Spielfigur nicht sehr agil, permanente Server-Verbindung zu Blizzard völliger Schwachsinn, teilweise Lags im Singleplayer-Modus (!), falls ich es noch nicht erwähnt habe: Der Online-Zwang ist VÖLLIGER SCHWACHSINN
Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.
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