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GAMESCOM - Hands On mit Motorstorm Apocalypse 3D

vor 14 Jahren von DN, Aktualisiert: vor 14 Jahren

LKM ist in seinem Artikel zum Thema 3D in Games bereits vertieft auf einige Features eingegangen. Was taugt der neuste Eintrag in die Motorstorm-Serie allgemein, und was bringt 3D bei diesem Zerstörer von einem Racer?

Die Stadt brennt, der Asphalt splittert

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Ich erinnere mich an eine Email-Diskussion die ich mit LKM vor Jahren einmal geführt habe, und zwar über mögliche spannende neue Features in einem zukünftigen Motorstorm-Titel.

Damals war der erste Teil gerade ein paar Monate draussen, und ich war der Meinung, dass ein halb zerbröselter Highway in der Wüste doch irgendwie witzig wären — oder allgemein ein paar Rennen auf Strassen oder halbwegs als solche erkenntlichen.

Der neuste Teil der Rennserie enthält nun nicht nur ein paar Strassen, sondern ganze kollabierende Stadtteile. That's a Bingo, könnte man sagen! Und nun standen wir also da vor dem Screen und es galt, sich in Highspeed einen Weg durch den brennenden 3D-Beton-Dschungel zu «graben».

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Ein hartes Stück Arbeit, einige misslungene Versuche und ein neues mörderisches Rennen hatten mein Fahrzeug doch noch auf die Zielgerade gebracht — an erster Position. Unglaublich schwer war es gewesen, mir die Gegner vom Leib zu halten, all den Rauchsäulen, halb zerbröselten Gebäuden und Betontrümmern auszuweichen, und dabei den Boost nicht zu überhitzen. So flog ich schliesslich Ruhm und Ehre entgegen, die Nitro-Anzeige bewegte sich haarscharf am explosiven Überschiessen — und da war er doch tatsächlich — einer meiner letzten und härtesten Widersacher.

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Scheinbar war dieser haushälterischer mit dem Zusatzschub umgegangen, und sein Rallye-Wagen schob sich Zentimeter um Zentimeter an meinem eigenen Vehikel vorbei, während wir beide der Ziellinie auf einer Betonrampe entgegenschossen. «Das darf doch nicht wahr sein», kam eine Stimme in mir hoch. Und tatsächlich schlug mich dieser ausgekochte Kamikaze-Pilot um wenige Millimeter. Gott!

Brachiales Rennflash

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Grundsätzlich kann man das Erlebnis mit 3D und Motorstorm Apocalypse in einen Satz fassen: Das muss man gesehen haben! Da es noch keine geeignete Möglichkeit gibt, 3D-Inhalte auch via Artikel an Euch weiterzugeben, um den Eindruck wirklich teilen zu können, sei hier auf klassische Weise versucht, das Ganze ansatzweise zu vermitteln.

Die Strecke, die wir ausprobieren konnten, führte auf einer Art Rundkurs durch ein dicht bebautes Viertel des bereits recht beinträchtigten San Francisco zu einem nicht genauer bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Das Wort «durch» trifft dabei den Nagel nicht wirklich auf den Kopf. Eher über, unter und manchmal auch auf dem Luftweg wand sich der Kurs entlang von Strassen, Parkings, Tunnels, Sprüngen und durch halbzerstörte Hinterhöfe.

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Irgendwelche Freaks stellten sich einem in den Weg, brennende Wracks kamen aus dem Nichts, Soldaten standen in gefestigten Positionen, und überall waren durch den dichten Rauch und die Ölfeuer Berge von Betontrümmern zu erkennen. Das alles in ultraplastischer 3D-Sicht machte das Fahren um mehr als ein paar Meter visuelle Tiefe reicher. Erstaunlicherweise waren gerade die Rauch- und Flammenelemente besonders plastisch durch die Tiefenbrille, wo man eher die kantigen Objekte als prägende Elemente erwarten würde.

Zwar funktionierte im neusten Build, den wir vor uns hatten, das Fahren in Stossstangen-Perspektive nur bedingt, aber umso eindrücklicher war die Fahrt in der Sicht von aussen. Das eigene Fahrzeug hebte sich deutlich vom Rest der Umgebung ab, wie auch die Instrumente. Alles was weiter vorne zu sehen war, schien fassbarer in Distanz und Dimension als im klassischen Darstellungsmodus.

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Diese Szene, wo man auf einer Art Boulevard eine Weile geradeaus rast, war eine der eindrücklichsten Überhaupt. Gepaart mit der Tiefenschärfe, den Partikeleffekten und den vielen Objekten war die 3D-Fahrt hier schlichtweg atemberaubend.

Problema

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Nebst den vielen neuen Hindernissen, die es im Original und in Pacific Rift nicht gab, machte der trickreiche Track an manchen Stellen durch abrupte Wechsel und plötzlich auftauchende Hindernisse zu schaffen. Wenn vor einem plötzlich die halbe Landschaft zusammenbrach, oder unter einem der Boden in eine Tiefgarage einfiel, benötigte es ein bisschen Streckenkenntnis und Reaktionsvermögen, um nicht sofort am nächstbesten Betonpfeiler zu zerschellen. Die 3D-Sicht machte die Spielwelt aufgrund der fehlenden Gewöhnung teilweise schon fast zu einem allzu vollen Erlebnis.

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Die Jungs von Evolution Studios haben an ihrem kurzen Auftritt am Sony Media Briefing für einmal nicht zuviel versprochen: Der neuste Titel aus der explosiven Rennserie dürfte der beste Teil der Serie werden. Mit 3D wird es gar zu einem Erlebnis der wirklich besonderen Art, welches wohl leider vorerst noch einigen wenigen Gamern vorenthalten bleiben wird.

Die Strecke, die wir in 3D (und klassisch) ausprobieren konnten:

Eine weitere Strecke aus dem Spiel mit mehr offenen Flächen und Parks:

Der neuste Trailer zur Gamescom:

Motorstorm Apocalypse erscheint im Februar 2011

Fazit: Definitiv ein Fortschritt in der Serie, und mit etwas zusätzlichem Polish ein Anwärter auf den Titel des heftigsten Renngames 2011. In 3D dürfte es so schnell keinen ebenbürtig krassen Rennhasen geben.

Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.


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Motorstorm: Apocalypse
Erhältlich für PlayStation 3
Von Evolution Studios (Developer), Sony (Publisher)