KILLZONE MERCENARY
Testbericht | Vita

Killzone Mercenary gold_medium

vor 10 Jahren von DN

Nach der bereits sehr überzeugenden Preview-Version durften wir in den zwei Wochen vor Release die Vollversion auf Herz und Nieren abklappern — und was dabei herauskam, kann sich mehr als sehen lassen. Killzone Mercenary wartet mit vielen tollen Gameplay-Features auf, präsentiert sich in edlem Gewand und überzeugt auf der ganzen Linie.


Back to Helghan

Die Story von Killzone Mercenary ist schnell erzählt: Man schlüpft in die Rolle von Danner, einem Angestellten eines unabhängigen Söldner-Konzerns. Zu Beginn des Spiels erhalten Danner und seine Ballerfreunde den Auftrag, der ISA im Krieg gegen die Helghast beizustehen, da die Bemannung der Front auf dem Heimatplaneten etwas dünn ausfällt.

Die ersten Szenarien führen Danner und Co. nach Vecta, später nach Helghan und — man höre und staune — sogar auch gegen die ISA. Eine grosse Première also in einem Killzone-Game, endlich darf man auch mal auf die blauen Helmlampen zielen in einer Singleplayer-Kampagne. Die zweite Première, wie oben schon erwähnt, ist die Tatsache, dass einige Settings auf Vecta situiert sind, wie dies auch in Killzone Shadowfall für PS4 der Fall sein wird.

Screenshot Screenshot

Über Danner erfahren wir im Verlauf des Spiels leider nicht sehr viel, das ist aber im Rahmen von Killzone-Games leider eher die Regel als die Ausnahme. Nichts desto trotz verfügt die Story über ein paar interessante Wendungen und Szenarios, was das neuste Killzone-Abenteuer zu einem abgerundeten Ritt mit diversen Highlights macht.

Hohe Motivation durch lukrative Geschäfte

Ich war bei meinem Durchspiel besonders positiv überrascht über die vielen Gameplay-Schmankerl, welches Killzone Mercenary zu bieten hat — gerade im Vergleich zu älteren Killzone-Titeln, welche sich nicht durch besonders innovative Mechanismen innerhalb der Kampagnen hervortaten. Zwar kam der Multiplayer seit Killzone 2 auf der PS3 stets hochwertig und dynamisch daher, aber die Einzelspieler-Abenteuer waren jeweils kaum dramatisch oder frisch genug, als dass sie lange in Erinnerung geblieben wären. Auch Killzone 3 änderte daran nicht viel.

Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass wir es hier mit einer veritablen Action-Gameplay-Perle zu tun haben. Zum einen dafür verantwortlich sind die neuen Waffensysteme aus dem Hause Vanguard, welche in Form von Aufklärungsdrohnen, Suchraketen-Werfern und Killersatellitensteuerung — um nur ein paar Beispiele zu nennen — eine spassvolle und durchschlagende Erweiterung der Feuer- und Späherkraft darstellen.

Screenshot Screenshot

Aber die schicken Mecha-Freunde sind nicht das eigentliche Geheimnis der Faszination, welche der neue Killzone-Titel ausübt. Im Kern liegt die hohe Motivation in der Tatsache, dass man für jeden Abschuss Kohle kassiert, welche man postwendend an diversen Orten jedes Levels auf dem Schwarzmarkt beim Waffenschieber für neues Spielzeug und Munition eintauschen kann. Ein einfacher, aber umso wirksamerer Mechanismus, welcher die besten Eigenschaften von Mulitplayer-Arenen mit Singelplayer-Abenteuern verbindet. Besonders unterhaltsam ist dabei auch der Waffenschieber selbst, mehr sei diesbezüglich an dieser Stelle nicht verraten.

Sehr gelungen fand ich auch die Minigames, wo man bestimmte Formen auf ein Display applizieren und so Codes lösen muss. Ich habe mich jeweils auf die kleinen Rätsel-Geschicklichkeits-Mix-Dinger gefreut, welche man unter Zeitdruck lösen muss. Eine weitere tolle Idee, welche die Entwickler hier verbraten haben.

Nervig war das an manchen Stellen das Gegneraufkommen, welches die eher durchschnittliche KI der Opponenten wohl kompensieren sollte. Noch mühsamer waren manche Checkpunkte in der Nähe von Intel-Docks, welche bei frühzeitigem Dahinscheiden im Kampf dazu führten, dass die Bonus-Rätsel für das Ergattern von geheimen Informationen erneut gelöst werden mussten. Das hätte man einfacher und besser machen können.

Schöne neue portable Welten

Als Einstieg zu meinen Ausführungen hinsichtlich der Grafik empfehle ich folgendes Video, welches einige beeindruckende Sequenzen enthält:

Die Sichtweite hat mich am meisten zum Staunen gebracht an der Optik des hübschen Shooters. Es ist unglaublich, wie viele Meilen in irgendwelche Nebel, Meere, Himmel oder Städte man hinaussieht. Weit hinten steigen Rauchwolken auf, gewaltige Kreuzer bekämpfen sich im Orbit der Planeten, Spektraleffekte blenden beim Blick in die Sonne.

Aber auch die Designs der Levels vermögen zu überzeugen. Diese sind nie besonders lang, und gleichen von Aufbau und Machart her öfters einer langgezogenen Multiplayer-Map. Aber nie so, dass man sich daran stören würde. Man muss keine vier Meilen weit rennen in einem der Levels. Man legt nie besonders grosse Distanzen zurück — und das ist etwas Gutes. Die Schauplätze funktionieren hervorragend und bieten sowohl für Freunde von Stealth-Shootern wie auch für Hauruck-Rambos die richtige Dosis Auslauf.

Mal abgesehen davon, dass das Vita-Killzone ein paar Polygone weniger um sich wirft, als die Brüder auf der PS3, muss sich der portable Shooter keineswegs verstecken. Explosionen, Flammen, Partikeleffekte, Weitsicht und Komplexität der Architektur (z.B. erstes Level Einkaufszentrum auf Vecta) sind den PS3-Versionen sogar um ein paar Nasenlängen voraus. Man höre und staune.

Fazit

Killzone Mercenary ist das beste Killzone aller Zeiten. Endlich hat eine Abteilung bei Guerrilla Games begriffen, wie man gute Shooter macht. Dieser Killzone-Titel ist ein guter Grund für den Kauf einer PS Vita.

Zu hoffen bleibt, dass einige der Mechanismen und Features auch im neuen Killzone Shadowfall für PS4 ihre Aufwartung machen werden.

Wir bedanken uns bei PlayStation Schweiz für die freundliche Bereitstellung einer Vollversion zu Testzwecken.


judgementbox
Killzone Mercenary
gold_medium
Positiv

Tolle Gameplay-Features wie Drohnen und Satelliten, atemberaubende Grafik für einen Handheld, Sichtweite bis zum Abwinken, motivierender Mechanismus mit Belohnungen, abwechlsungsreiches und dynamisches Arsenal an Bewaffnungs- und Ausrüstungsoptionen je nach Spielstil

Negativ

KI der Gegner nicht immer so toll wie die Grafik, mancher Checkpoint eher ungünstig gelegen, übertrieben brutale Nahkampf-Kills

Alleine spielen: Sehr gut!
Mit Freunden auf dem Sofa spielen: Gibt's nicht.
Mit Freunden im Internet spielen: Sehr gut!
Du kannst DN, den Autor dieses Beitrags, über seine Kontakt-Seite erreichen.


Das könnte dich auch interessieren:


Killzone Mercenary
Erhältlich für PlayStation Vita
Von Guerrilla Games (Developer), Sony (Publisher)